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Geschichte der griechischen Philosophie


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Geschichte der griechischen Philosophie Der erste Blick auf den Titel des Buches, „Geschichte der griechischen Philosophie“, ist zunĂ€chst einmal recht neutral, nichts das sofort die Lust zur LektĂŒre wecken könnte. Wenn man sich aber den Ansatz des Autors nĂ€her zu GemĂŒte fĂŒhrt, die antike Schule des Denkens in Kontrast zum modernen Alltag zu setzen, aber zugleich auch heute lebende „Philosophen“ unterzumischen, ist man gespannt auf das Werk – und wird nicht enttĂ€uscht. Man kann es vorwegnehmen: dieses Buch bietet große und teilweise großartige Unterhaltung, indem komplexe Denk- und Wissensstrukturen in BezĂŒge zueinander gesetzt werden, indem Wissen evolutiv begreifbar wird und indem der Philosophie wieder ein bisschen von der Magie zuteilwird, die ihr im Elfenbeinturm der Wissenschaft bisweilen verloren zu gehen scheint. Wie schafft Crescenzo dies? Zum ersten, indem er ein wahrlich geschickter ErzĂ€hler ist. Das mag auch in seiner Herkunft begrĂŒndet sein, in der Lust am Herumschlendern, sich Unterhalten und Diskutieren; aber auf diese Weise kann er sich mit seinem Ansinnen und seiner Liebe zur Philosophie rasch verstĂ€ndlich machen und die ihm wichtigen Inhalte prĂ€zise vermitteln. Zum zweiten, indem er durch geschickte Anordnung der Kapitel und Themen dem Leser nicht nur einen Blick auf das ihm zu vermittelnde Wissen erlaubt, sondern ihn zusĂ€tzlich noch auf eine Meta-Ebene hebt. Dies geschieht, indem Crescenzo ĂŒber heutige „Philosophen“ berichtet und damit den Leser automatisch zur Reflektion darĂŒber zwingt, was genau der Kern der Philosophie heutzutage noch sein kann und dass schon die Besinnung auf Weniges, auf Kleinigkeiten, das aber mit IntensitĂ€t, die Rast- und Ratlosigkeit des heutigen Alltags wenn nicht beseitigen, so doch abmildern kann. Eine wahrhaft gelungene Geistesleistung des Autors, seiner Protagonisten und zwangslĂ€ufig auch seiner Leserinnen und Leser. Einige Stellen haben mir bei der LektĂŒre besonders gefallen und ich möchte sie zumindest pars pro toto auffĂŒhren: etwa wenn Crescenzo das Misstrauen gegenĂŒber der Weisheit ins Spiel bringt (S. 32), wenn er das Problem der begrenzten EntitĂ€ten bei Anaximander erlĂ€utert (S. 50), wenn er Heraklits berĂŒhmtes „Pantha rei“ erlĂ€utert (S. 100) oder wenn er den ĂŒberlieferten Dialog zwischen Parmenides und Sokrates als unĂŒberwindbaren PrĂŒfstein fĂŒr den herkömmlichen Leser entlarvt, aber gleichwohl zu berechtigter Kritik darĂŒber ansetzt, welch geringen Wert in den einst so stark von Philosophen geprĂ€gten Landstrichen heute das Wissen und seine Vermittlung noch haben (S. 133/4). Gleichermaßen erfrischend sind jedoch, wie eingangs erwĂ€hnt, die Passagen, in denen man sich an Erkenntnissen erfreuen kann, die auf unerklĂ€rliche Weise im Lebensalltag verloren zu gehen scheinen, etwa wenn er seinen Bekannten zitiert, der dazu rĂ€t, nicht zuvorderst danach zu trachten, das Leben zu verlĂ€ngern, sondern es zu vertiefen (S. 115). Diese einzelnen Stellen sind nur ein Bruchteil dessen, was das Buch ausmacht. Eine wahrlich interessante, spannende und dazu noch schöne LektĂŒre. Zum Selbstlesen wie auch zum Verschenken bestens geeignet.

Der erste Blick auf den Titel des Buches, „Geschichte der griechischen Philosophie“, ist zunĂ€chst einmal recht neutral, nichts das sofort die Lust zur LektĂŒre wecken könnte. Wenn man sich aber den Ansatz des Autors nĂ€her zu GemĂŒte fĂŒhrt, die antike Schule des Denkens in Kontrast zum modernen Alltag zu setzen, aber zugleich auch heute lebende „Philosophen“ unterzumischen, ist man gespannt auf das Werk – und wird nicht enttĂ€uscht. Man kann es vorwegnehmen: dieses Buch bietet große und teilweise großartige Unterhaltung, indem komplexe Denk- und Wissensstrukturen in BezĂŒge zueinander gesetzt werden, indem Wissen evolutiv begreifbar wird und indem der Philosophie wieder ein bisschen von der Magie zuteilwird, die ihr im Elfenbeinturm der Wissenschaft bisweilen verloren zu gehen scheint.

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Wie schafft Crescenzo dies? Zum ersten, indem er ein wahrlich geschickter ErzĂ€hler ist. Das mag auch in seiner Herkunft begrĂŒndet sein, in der Lust am Herumschlendern, sich Unterhalten und Diskutieren; aber auf diese Weise kann er sich mit seinem Ansinnen und seiner Liebe zur Philosophie rasch verstĂ€ndlich machen und die ihm wichtigen Inhalte prĂ€zise vermitteln. Zum zweiten, indem er durch geschickte Anordnung der Kapitel und Themen dem Leser nicht nur einen Blick auf das ihm zu vermittelnde Wissen erlaubt, sondern ihn zusĂ€tzlich noch auf eine Meta-Ebene hebt. Dies geschieht, indem Crescenzo ĂŒber heutige „Philosophen“ berichtet und damit den Leser automatisch zur Reflektion darĂŒber zwingt, was genau der Kern der Philosophie heutzutage noch sein kann und dass schon die Besinnung auf Weniges, auf Kleinigkeiten, das aber mit IntensitĂ€t, die Rast- und Ratlosigkeit des heutigen Alltags wenn nicht beseitigen, so doch abmildern kann. Eine wahrhaft gelungene Geistesleistung des Autors, seiner Protagonisten und zwangslĂ€ufig auch seiner Leserinnen und Leser.

Einige Stellen haben mir bei der LektĂŒre besonders gefallen und ich möchte sie zumindest pars pro toto auffĂŒhren: etwa wenn Crescenzo das Misstrauen gegenĂŒber der Weisheit ins Spiel bringt (S. 32), wenn er das Problem der begrenzten EntitĂ€ten bei Anaximander erlĂ€utert (S. 50), wenn er Heraklits berĂŒhmtes „Pantha rei“ erlĂ€utert (S. 100) oder wenn er den ĂŒberlieferten Dialog zwischen Parmenides und Sokrates als unĂŒberwindbaren PrĂŒfstein fĂŒr den herkömmlichen Leser entlarvt, aber gleichwohl zu berechtigter Kritik darĂŒber ansetzt, welch geringen Wert in den einst so stark von Philosophen geprĂ€gten Landstrichen heute das Wissen und seine Vermittlung noch haben (S. 133/4).

Gleichermaßen erfrischend sind jedoch, wie eingangs erwĂ€hnt, die Passagen, in denen man sich an Erkenntnissen erfreuen kann, die auf unerklĂ€rliche Weise im Lebensalltag verloren zu gehen scheinen, etwa wenn er seinen Bekannten zitiert, der dazu rĂ€t, nicht zuvorderst danach zu trachten, das Leben zu verlĂ€ngern, sondern es zu vertiefen (S. 115).

Diese einzelnen Stellen sind nur ein Bruchteil dessen, was das Buch ausmacht. Eine wahrlich interessante, spannende und dazu noch schöne LektĂŒre. Zum Selbstlesen wie auch zum Verschenken bestens geeignet.

geschrieben am 22.08.2017 | 452 Wörter | 2691 Zeichen

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