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Das Leben von Anne Frank


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Kilian Kneisel

Das Leben von Anne Frank Eines der, wenn nicht sogar das schlimmste Kapitel europäischer und weltweiter Geschichte im 20. Jahrhundert, stellen ohne Zweifel die 12 Jahre des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland und dessen Auswirkungen sowie Taten dar. Wie geht man mit diesem Thema künstlerisch um und ist eine etwaige Verharmlosung in vermeintlich trivialer Darstellungsform zu rechtfertigen? Dass dieser Versuch durchaus gelingen kann, hat Art Spiegelman mit seinen „Maus“-Comics gezeigt. Nun liegt ein weiterer Versuch vor, und zwar das Tagebuch der „Anne Frank“. Die Macher sind nicht X-beliebige Zeichner, sondern mit Sid Jacobson und Ernie Colón zwei Große ihres Faches. Zum Inhalt: Thema des Buches ist nicht nur das Tagebuch. Vielmehr wird weiter ausgeholt und Annes Vater Otto und dessen Leben bilden mehr oder weniger den Rahmen. So können die ersten beiden Kapitel durchaus für weitere Gesellschaftsteile des alten Kaiserreichs und der Weimarer Republik stehen, geben sie doch einen Einblick in die Lebensumstände der etwas gehobeneren Gesellschaft – die zugegeben nicht so schlimm wie etwa die der Arbeiter in den Krisenjahren waren. Aber schon im zweiten Kapitel rückt Annelies Marie Frank zunehmend in den Fokus, von nun an dreht sich die Graphic Novel hauptsächlich um sie. Ausführlich wird ihr Leben geschildert, der Alltag und die immer schlimmer werdenden Sanktionsmaßnahmen der Nationalsozialisten gegen die jüdische Bevölkerung auch der eroberten und besetzten Länder. Genau dies ist es, was an dem Buch so fasziniert: nicht ein ausgefallener Zeichenstil, sondern die nüchterne und klare Darstellung des Lebens. Daneben lassen die Macher immer wieder den geschichtlichen Hintergrund in sogenannten „Schlaglichtern“ einfließen und schildern knapp die politischen Zeitumstände. Das Buch endet nicht mit Annes Tod, sondern beschreibt vielmehr den Weg ihres Tagebuchs und des Verstecks in Amsterdam, das als Anne-Frank-Haus weltbekannt ist. Was bleibt als Fazit zu sagen? Einerseits ersetzt die Graphic Novel sicherlich nicht die Lektüre des Tagebuchs. Andererseits ist die Umsetzung eines so heiklen Themas dennoch gut gelungen: Respektvoll und im angemessenen Ton wird ein ergreifendes Schicksal aus den Jahren des Nationalsozialismus verarbeitet. Die Lektüre ist kurzweilig und ergreifend zugleich, informiert und stimmt nachdenklich zugleich.

Eines der, wenn nicht sogar das schlimmste Kapitel europäischer und weltweiter Geschichte im 20. Jahrhundert, stellen ohne Zweifel die 12 Jahre des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland und dessen Auswirkungen sowie Taten dar. Wie geht man mit diesem Thema künstlerisch um und ist eine etwaige Verharmlosung in vermeintlich trivialer Darstellungsform zu rechtfertigen? Dass dieser Versuch durchaus gelingen kann, hat Art Spiegelman mit seinen „Maus“-Comics gezeigt. Nun liegt ein weiterer Versuch vor, und zwar das Tagebuch der „Anne Frank“. Die Macher sind nicht X-beliebige Zeichner, sondern mit Sid Jacobson und Ernie Colón zwei Große ihres Faches.

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Zum Inhalt: Thema des Buches ist nicht nur das Tagebuch. Vielmehr wird weiter ausgeholt und Annes Vater Otto und dessen Leben bilden mehr oder weniger den Rahmen. So können die ersten beiden Kapitel durchaus für weitere Gesellschaftsteile des alten Kaiserreichs und der Weimarer Republik stehen, geben sie doch einen Einblick in die Lebensumstände der etwas gehobeneren Gesellschaft – die zugegeben nicht so schlimm wie etwa die der Arbeiter in den Krisenjahren waren. Aber schon im zweiten Kapitel rückt Annelies Marie Frank zunehmend in den Fokus, von nun an dreht sich die Graphic Novel hauptsächlich um sie. Ausführlich wird ihr Leben geschildert, der Alltag und die immer schlimmer werdenden Sanktionsmaßnahmen der Nationalsozialisten gegen die jüdische Bevölkerung auch der eroberten und besetzten Länder. Genau dies ist es, was an dem Buch so fasziniert: nicht ein ausgefallener Zeichenstil, sondern die nüchterne und klare Darstellung des Lebens. Daneben lassen die Macher immer wieder den geschichtlichen Hintergrund in sogenannten „Schlaglichtern“ einfließen und schildern knapp die politischen Zeitumstände. Das Buch endet nicht mit Annes Tod, sondern beschreibt vielmehr den Weg ihres Tagebuchs und des Verstecks in Amsterdam, das als Anne-Frank-Haus weltbekannt ist.

Was bleibt als Fazit zu sagen? Einerseits ersetzt die Graphic Novel sicherlich nicht die Lektüre des Tagebuchs. Andererseits ist die Umsetzung eines so heiklen Themas dennoch gut gelungen: Respektvoll und im angemessenen Ton wird ein ergreifendes Schicksal aus den Jahren des Nationalsozialismus verarbeitet. Die Lektüre ist kurzweilig und ergreifend zugleich, informiert und stimmt nachdenklich zugleich.

geschrieben am 19.01.2011 | 335 Wörter | 2045 Zeichen

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