Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Flora Flitzebesen (Bd. 3): Das verwunschene Hexenkraut


Statistiken
  • 2129 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Flora Flitzebesen (Bd. 3): Das verwunschene Hexenkraut Es gibt Neues aus dem Hexenrosental! Die wunderschöne Fantasiewelt des Hexenstädtchens und seiner Protagonistin, der jungen Hexe Flora Floribunda, genannt Flora Flitzebesen, ist wieder Schauplatz spannender Abenteuer. Wie schon in den ersten beiden Bänden, ist auch die neue Geschichte um „Das verwunschene Hexenkraut“ dicht und rund: Das Städtchen und seine Bewohner werden lebensnah beschrieben und die liebevollen Zeichnungen bereichern die Fantasie der Kinder mit bunten und reichhaltigen Bildern. Der Auftakt der Geschichte ist die feierliche Hexenbesenweihe der sechsjährigen Junghexen. Flora, deren Feier bereits zwei Jahre zurück liegt, freut sich über die aufgeregten Kleinen. An dieser kleinen Szene bemerkt man das Einfühlungsvermögen der Autorin in ihre kleinen Leser – fühlen sich doch Achtjährige anderen Sechsjährigen bereits weit entwachsen. Die Handlung nimmt Fahrt auf, als Flora auf einem Markt ein Haarfärbemittel kauft, das über Nacht ihre Haare erschreckender Weise grün färbt! Bald darauf entwickeln mehrere Bewohner der Stadt Absonderlichkeiten: Nicht nur bunte Haare, sondern auch vergrößerte Ohren oder verkleinerte Elfenflügel und ähnliches. Bald stellt sich heraus, dass alle Betroffenen auf dem Markt Mittelchen an einem Stand gekauft haben. Floras Mutter Anemona und die Apothekerin Melissa versuchen die Ursache zu finden und die Bewohner zu heilen. Anemona ist im Dauereinsatz und entsprechend erschöpft und dünnhäutig, so dass es zu einem Streit zwischen ihr und Flora kommt. Als Anemona am nächsten Tag verschwunden ist, denkt Flora sofort, sie sei aus Wut über Flora für immer gegangen. Über solche Ängste zu lesen, die in der Lebenswelt aller Kinder mit berufstätigen Eltern eine Rolle spielen, ist ein Gewinn und gibt kleinen Lesern einen Ansatzpunkt, wie mit Ängsten umgegangen werden kann. Dass sich durch detektivische Ermittlungen von Flora und ihren Freunden herausstellt, dass der bereits aus dem vorherigen Band bekannte böse Hexer Turdus Merula die beiden Hexen entführt hat, ist allerdings eine starke Wendung der Geschichte. Entführte, verhexte und auf einem Turm gefangen gehaltene und zur Arbeit gezwungene Mütter auf eigene Faust zu retten, ist schon harter Tobak im Kinderzimmer von sechs- bis neunjährigen Lesern. Floras Verzweiflung wird nicht ausgiebig dargestellt, sondern ihr Aktionismus wird in den Vordergrund gestellt, was die kleinen Leser die Geschichte aushalten lässt. An einer – genialen – Stelle blitzt Floras Traurigkeit hervor: Flora fragt ihre Freundin, der Spinne Linne, warum alles so schrecklich sei. Linne antwortet: „Es gibt keine heile Welt. Aber es gibt viel Heiles in der Welt.“ Solch einfache und doch anrührende Sätze helfen Kindern auch in der realen Welt und machen die Qualität der Flora Flitzebesen-Reihe aus. Mit Unterstützung vieler Mitstreiter schaffen es Flora und ihre Freunde schließlich in einem spannenden Showdown, Anemona und Melissa zu befreien. Nachdem daraufhin das Gegenmittel hergestellt ist, kehrt wieder Normalität in das Hexenstädtchen ein und zum Abschluss wird ein gemütliches Fest gefeiert. Die Konstruktion des Schlusses ist für kleine Leser allerdings etwas umständlich: Direkt nach der Rettung, hätten sich Kinder wohl eher einen rauschenden Empfang im Städtchen gewünscht, ein direktes in die Arme fallen und ein deutliches „jetzt ist alles wieder gut“. Stattdessen arbeitet die Autorin mit Rück- und Vorblenden, aus denen man sich das Happy End erschließen kann. Kleinere Fehler dagegen verzeihen die jungen Leser, auch wenn sie sie natürlich entdecken (wie auf S.112, als Hille mit Linne verwechselt wird). Insgesamt ist die Flora Flitzebesen-Reihe ein liebevoll gestaltetes, sehr aufwändig erdachtes Märchen, das freundschaftlichen Zusammenhalt, Mut und Hilfsbereitschaft propagiert und mit sehr spannenden Geschehnissen die kleinen Leser an tiefgründige Probleme heranführt. Eine absolute Kaufempfehlung – nicht nur für Mädchen!

Es gibt Neues aus dem Hexenrosental! Die wunderschöne Fantasiewelt des Hexenstädtchens und seiner Protagonistin, der jungen Hexe Flora Floribunda, genannt Flora Flitzebesen, ist wieder Schauplatz spannender Abenteuer. Wie schon in den ersten beiden Bänden, ist auch die neue Geschichte um „Das verwunschene Hexenkraut“ dicht und rund: Das Städtchen und seine Bewohner werden lebensnah beschrieben und die liebevollen Zeichnungen bereichern die Fantasie der Kinder mit bunten und reichhaltigen Bildern.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Der Auftakt der Geschichte ist die feierliche Hexenbesenweihe der sechsjährigen Junghexen. Flora, deren Feier bereits zwei Jahre zurück liegt, freut sich über die aufgeregten Kleinen. An dieser kleinen Szene bemerkt man das Einfühlungsvermögen der Autorin in ihre kleinen Leser – fühlen sich doch Achtjährige anderen Sechsjährigen bereits weit entwachsen.

Die Handlung nimmt Fahrt auf, als Flora auf einem Markt ein Haarfärbemittel kauft, das über Nacht ihre Haare erschreckender Weise grün färbt! Bald darauf entwickeln mehrere Bewohner der Stadt Absonderlichkeiten: Nicht nur bunte Haare, sondern auch vergrößerte Ohren oder verkleinerte Elfenflügel und ähnliches. Bald stellt sich heraus, dass alle Betroffenen auf dem Markt Mittelchen an einem Stand gekauft haben. Floras Mutter Anemona und die Apothekerin Melissa versuchen die Ursache zu finden und die Bewohner zu heilen. Anemona ist im Dauereinsatz und entsprechend erschöpft und dünnhäutig, so dass es zu einem Streit zwischen ihr und Flora kommt. Als Anemona am nächsten Tag verschwunden ist, denkt Flora sofort, sie sei aus Wut über Flora für immer gegangen. Über solche Ängste zu lesen, die in der Lebenswelt aller Kinder mit berufstätigen Eltern eine Rolle spielen, ist ein Gewinn und gibt kleinen Lesern einen Ansatzpunkt, wie mit Ängsten umgegangen werden kann.

Dass sich durch detektivische Ermittlungen von Flora und ihren Freunden herausstellt, dass der bereits aus dem vorherigen Band bekannte böse Hexer Turdus Merula die beiden Hexen entführt hat, ist allerdings eine starke Wendung der Geschichte. Entführte, verhexte und auf einem Turm gefangen gehaltene und zur Arbeit gezwungene Mütter auf eigene Faust zu retten, ist schon harter Tobak im Kinderzimmer von sechs- bis neunjährigen Lesern. Floras Verzweiflung wird nicht ausgiebig dargestellt, sondern ihr Aktionismus wird in den Vordergrund gestellt, was die kleinen Leser die Geschichte aushalten lässt. An einer – genialen – Stelle blitzt Floras Traurigkeit hervor: Flora fragt ihre Freundin, der Spinne Linne, warum alles so schrecklich sei. Linne antwortet: „Es gibt keine heile Welt. Aber es gibt viel Heiles in der Welt.“ Solch einfache und doch anrührende Sätze helfen Kindern auch in der realen Welt und machen die Qualität der Flora Flitzebesen-Reihe aus.

Mit Unterstützung vieler Mitstreiter schaffen es Flora und ihre Freunde schließlich in einem spannenden Showdown, Anemona und Melissa zu befreien. Nachdem daraufhin das Gegenmittel hergestellt ist, kehrt wieder Normalität in das Hexenstädtchen ein und zum Abschluss wird ein gemütliches Fest gefeiert. Die Konstruktion des Schlusses ist für kleine Leser allerdings etwas umständlich: Direkt nach der Rettung, hätten sich Kinder wohl eher einen rauschenden Empfang im Städtchen gewünscht, ein direktes in die Arme fallen und ein deutliches „jetzt ist alles wieder gut“. Stattdessen arbeitet die Autorin mit Rück- und Vorblenden, aus denen man sich das Happy End erschließen kann. Kleinere Fehler dagegen verzeihen die jungen Leser, auch wenn sie sie natürlich entdecken (wie auf S.112, als Hille mit Linne verwechselt wird).

Insgesamt ist die Flora Flitzebesen-Reihe ein liebevoll gestaltetes, sehr aufwändig erdachtes Märchen, das freundschaftlichen Zusammenhalt, Mut und Hilfsbereitschaft propagiert und mit sehr spannenden Geschehnissen die kleinen Leser an tiefgründige Probleme heranführt. Eine absolute Kaufempfehlung – nicht nur für Mädchen!

geschrieben am 27.03.2016 | 567 Wörter | 3451 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen