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Illustration mit Adobe Photoshop


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Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Friedrich Hanisch

Illustration mit Adobe Photoshop Wie jeder weiß, lassen sich etwas mehr als 1000 Worte in einem Bild zusammenfassen - man kann nun mit Fug und Recht behaupten, dass mittels eines Bildes ein komplexer Sachverhalt erklärt oder gar eine ganze Kurzgeschichte erzählt werden kann. „Technik und Inspiration“ hierfür – so jedenfalls der Untertitel des rezensierten Werks – will Andreas Rauth in "Illustration mit Adobe Photoshop" auf mehr als 300 Seiten nahe bringen. Rauth ist Lehrbeauftragter für Photoshop an der German Film School, Adobe Certified Expert und freiberuflicher Illustrator und daher auf alle Fälle qualifiziert, seinen Lesern die Vielfalt der digitalen Bildgestaltung tiefgehend zu demonstrieren, primär natürlich am Werkzeug Photoshop CS. Der Inhalt des Buches ist dementsprechend praxisnah. Die meisten der rund 14 Kapitel sind detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen für eine einzelne Illustration, zum Beispiel „Gebirgslandschaft“, in dem vor allem digitales Aquarellieren mittels spezieller Pinselspitzen erläutert wird, oder „Illustration de Luxe“, welches einen Querschnitt verschiedener Techniken (etwa Effekte, Formebenen und Filter) enthält und nebenher Schriftgestaltung und den Goldenen Schnitt anspricht. Weitere Kapitel, in denen es sich ausschließlich um das titelgebende Photoshop dreht, sind „Die >Crcks - Figuren entwerfen“, „Frühling bei den >Crcks - Pfade und Formebenen“, „Beweg’ dich, komm beweg’ dich - Objektorientiertes Arbeiten mit Stilen“ und „Fotorealismus – Packungsgestaltung II“; überdies gibt es zwei Kapitel unter dem Label Basiswissen namens „Füllmethoden“ und „Pinsel und Papier“, wobei vor allem ersteres einen erfrischend tiefgehenden Einblick in gewisse Funktionsweisen Photoshops gewährt. In „Schmetterling in 3D“ kommt der Einsatz von Alias Maya hinzu, ebenso in „Die Suche nach dem Glück“, welches als Beispiel für eine komplexe Komposition aus mehreren, unterschiedlichen Techniken und Stilrichtungen dient und mit etwa 52 Seiten auch am umfangreichsten ausgefallen ist. In „Die Entdeckung - Collage mit Pixel, 3D und Vektoren“ sowie in „Strömungen und Bänder - Verbiegen und Verzerren“ wird zusätzlich zu Maya noch FreeHand MX von Macromedia verwendet, ein notwendiges Übel, welches der Tatsache Rechnung trägt, dass Photoshop nicht in allen Belangen durchdacht ist. Es ist also nicht verwunderlich, dass überdies ein Kapitel existiert, das sich ausschließlich mit FreeHand beschäftigt – auch wenn es meiner Meinung nach in einem solchen Buch leicht fehlplaziert ist, stellt es aber sicher einen sinnvollen Mehrwert dar. Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Einführung auf einer mit Elementen der jeweiligen Illustration gestalteten Doppelseite, was einen recht guten ersten Eindruck vermittelt. Danach beginnt stets fast ohne Umschweife der praktische Teil, eine detaillierten Anleitung für eine vom Autor ersonnene Illustration. Das gesamte Compositing steht von vorneherein fest, sodass im Text benutzte Pinselspitzen und –breiten, Ebeneneinstellungen und Farben genau angegeben werden. Überdies werden benötigte Tastatur-Shortcuts im Text erwähnt, ab und zu auch kurze Anmerkungen in Abschnitten separat vom Inhalt gemacht. Die Anleitungen sind kaum ohne laufendes Photoshop (bzw. Maya oder FreeHand) ganz zu verstehen, besonders, weil sie teilweise etwas hastig wirken. Eventuell hätte hier eine feinere Einteilung in Zwischenschritte abgeholfen (wie es ansonsten nur sporadisch gemacht wird, beispielsweise in Kapitel 3). Sehr nützlich hingegen sind die leider viel zu selten eingestreuten Hintergrundwissen-Abschnitte innerhalb eines Kapitels, beispielsweise über den Filter „Verwackeln“ auf Seite 298. Will man einen bestimmten Teil überspringen, zum Beispiel – wie auch von Rauth freigestellt – die Parts, in denen Alias Maya zur Verwendung kommt, so lässt sich dies aufgrund der vorhandenen Zwischenschritte auf der beigelegten DVD relativ problemlos bewerkstelligen. Diese beinhaltet überdies alle nötigen Pinsel und Muster, geordnet nach Kapitelnummer. Wer sich mit Maya oder auch Macromedia FreeHand MX noch nicht auskennt, wird angenehm überrascht sein, dass alle benötigten Funktionen des jeweiligen Programms im Laufe der Tutorials erläutert werden; Abbildungen von Dialogen und Werkzeugen unterstützen zusätzlich, auch wenn die Lernkurve verhältnismäßig steil ist. Die beiden Programme finden sich übrigens auch auf der DVD: ein schon etwas älteres Maya als Learning Edition, welche (vom Autor unerwähnt) den Renderings störende Wasserzeichen quer über das Bild hinzufügt, und damit für ernsthaftes Arbeiten unbrauchbar ist, und FreeHand MX in einer 30-Tage-Testversion. Das Layout von „Illustration mit Adobe Photoshop“ ist ganz gut gelungen, obwohl an Abbildungen glücklicherweise nicht gespart wurde. Leider sind die Darstellungen der einzelnen Dialogboxen (z.B. für Ebeneneinstellungen) teilweise eine Spur zu klein und man sucht oft mehrmals, bis man alle veränderten Einstellungen erfasst hat – Umrandungen oder andere Markierungen wären hier von Vorteil gewesen. Auch eine an sich sehr wichtige Illustration, nämlich die Überblickstabelle über Füllmethoden (Seite 25), ist unscharf und anfangs eher verwirrend denn erleuchtend. Und auf Seite 134 hat sich überdies ein falsches, weil doppeltes Bild eingeschlichen, aber das ist auch der einzige Fehltritt, den man sich in dieser Hinsicht geleistet hat. Der Vorteil und das stärkste Argument für Andreas Rauths Buch ist definitiv dessen Vielseitigkeit. Ob es um das Erstellen von Mustern, die richtige Verwendung von Ebenen, dem Zeichnen (mittels eines Grafiktabletts) von Figuren, dem Einsatz von Pfaden oder die sinnvolle Nutzung von Filtern geht, es gibt kaum etwas, was nicht angesprochen wird – und sogar noch mehr bekommt man, denn um der eigenen Komposition den richtigen Schliff zu geben, werden grundlegende Kenntnisse über zwei weitere Grafikprogramme vermittelt. Da stört es eigentlich auch nur wenig, dass „Illustration mit Adobe Photoshop“ aufgrund seines starken und linearen Praxisbezugs etwas schwer zu lesen ist. Positiv anzumerken ist auch, dass Rauth nicht unkritisch mit Photoshop umgeht: Bemängelung fehlender Funktionen und schlechter deutscher Lokalisation sollte auf keinen Fall hinterm Berg gehalten werden. Seinem Untertitel „Technik und Inspiration“ wird das rezensierte Werk auf alle Fälle gerecht, und gerade zweiteres ist meistens kaum in Gold aufzuwiegen.

Wie jeder weiß, lassen sich etwas mehr als 1000 Worte in einem Bild zusammenfassen - man kann nun mit Fug und Recht behaupten, dass mittels eines Bildes ein komplexer Sachverhalt erklärt oder gar eine ganze Kurzgeschichte erzählt werden kann. „Technik und Inspiration“ hierfür – so jedenfalls der Untertitel des rezensierten Werks – will Andreas Rauth in "Illustration mit Adobe Photoshop" auf mehr als 300 Seiten nahe bringen. Rauth ist Lehrbeauftragter für Photoshop an der German Film School, Adobe Certified Expert und freiberuflicher Illustrator und daher auf alle Fälle qualifiziert, seinen Lesern die Vielfalt der digitalen Bildgestaltung tiefgehend zu demonstrieren, primär natürlich am Werkzeug Photoshop CS.

weitere Rezensionen von Friedrich Hanisch


Der Inhalt des Buches ist dementsprechend praxisnah. Die meisten der rund 14 Kapitel sind detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen für eine einzelne Illustration, zum Beispiel „Gebirgslandschaft“, in dem vor allem digitales Aquarellieren mittels spezieller Pinselspitzen erläutert wird, oder „Illustration de Luxe“, welches einen Querschnitt verschiedener Techniken (etwa Effekte, Formebenen und Filter) enthält und nebenher Schriftgestaltung und den Goldenen Schnitt anspricht. Weitere Kapitel, in denen es sich ausschließlich um das titelgebende Photoshop dreht, sind „Die >Crcks - Figuren entwerfen“, „Frühling bei den >Crcks - Pfade und Formebenen“, „Beweg’ dich, komm beweg’ dich - Objektorientiertes Arbeiten mit Stilen“ und „Fotorealismus – Packungsgestaltung II“; überdies gibt es zwei Kapitel unter dem Label Basiswissen namens „Füllmethoden“ und „Pinsel und Papier“, wobei vor allem ersteres einen erfrischend tiefgehenden Einblick in gewisse Funktionsweisen Photoshops gewährt.

In „Schmetterling in 3D“ kommt der Einsatz von Alias Maya hinzu, ebenso in „Die Suche nach dem Glück“, welches als Beispiel für eine komplexe Komposition aus mehreren, unterschiedlichen Techniken und Stilrichtungen dient und mit etwa 52 Seiten auch am umfangreichsten ausgefallen ist. In „Die Entdeckung - Collage mit Pixel, 3D und Vektoren“ sowie in „Strömungen und Bänder - Verbiegen und Verzerren“ wird zusätzlich zu Maya noch FreeHand MX von Macromedia verwendet, ein notwendiges Übel, welches der Tatsache Rechnung trägt, dass Photoshop nicht in allen Belangen durchdacht ist. Es ist also nicht verwunderlich, dass überdies ein Kapitel existiert, das sich ausschließlich mit FreeHand beschäftigt – auch wenn es meiner Meinung nach in einem solchen Buch leicht fehlplaziert ist, stellt es aber sicher einen sinnvollen Mehrwert dar.

Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Einführung auf einer mit Elementen der jeweiligen Illustration gestalteten Doppelseite, was einen recht guten ersten Eindruck vermittelt. Danach beginnt stets fast ohne Umschweife der praktische Teil, eine detaillierten Anleitung für eine vom Autor ersonnene Illustration. Das gesamte Compositing steht von vorneherein fest, sodass im Text benutzte Pinselspitzen und –breiten, Ebeneneinstellungen und Farben genau angegeben werden. Überdies werden benötigte Tastatur-Shortcuts im Text erwähnt, ab und zu auch kurze Anmerkungen in Abschnitten separat vom Inhalt gemacht. Die Anleitungen sind kaum ohne laufendes Photoshop (bzw. Maya oder FreeHand) ganz zu verstehen, besonders, weil sie teilweise etwas hastig wirken. Eventuell hätte hier eine feinere Einteilung in Zwischenschritte abgeholfen (wie es ansonsten nur sporadisch gemacht wird, beispielsweise in Kapitel 3). Sehr nützlich hingegen sind die leider viel zu selten eingestreuten Hintergrundwissen-Abschnitte innerhalb eines Kapitels, beispielsweise über den Filter „Verwackeln“ auf Seite 298.

Will man einen bestimmten Teil überspringen, zum Beispiel – wie auch von Rauth freigestellt – die Parts, in denen Alias Maya zur Verwendung kommt, so lässt sich dies aufgrund der vorhandenen Zwischenschritte auf der beigelegten DVD relativ problemlos bewerkstelligen. Diese beinhaltet überdies alle nötigen Pinsel und Muster, geordnet nach Kapitelnummer.

Wer sich mit Maya oder auch Macromedia FreeHand MX noch nicht auskennt, wird angenehm überrascht sein, dass alle benötigten Funktionen des jeweiligen Programms im Laufe der Tutorials erläutert werden; Abbildungen von Dialogen und Werkzeugen unterstützen zusätzlich, auch wenn die Lernkurve verhältnismäßig steil ist. Die beiden Programme finden sich übrigens auch auf der DVD: ein schon etwas älteres Maya als Learning Edition, welche (vom Autor unerwähnt) den Renderings störende Wasserzeichen quer über das Bild hinzufügt, und damit für ernsthaftes Arbeiten unbrauchbar ist, und FreeHand MX in einer 30-Tage-Testversion.

Das Layout von „Illustration mit Adobe Photoshop“ ist ganz gut gelungen, obwohl an Abbildungen glücklicherweise nicht gespart wurde. Leider sind die Darstellungen der einzelnen Dialogboxen (z.B. für Ebeneneinstellungen) teilweise eine Spur zu klein und man sucht oft mehrmals, bis man alle veränderten Einstellungen erfasst hat – Umrandungen oder andere Markierungen wären hier von Vorteil gewesen. Auch eine an sich sehr wichtige Illustration, nämlich die Überblickstabelle über Füllmethoden (Seite 25), ist unscharf und anfangs eher verwirrend denn erleuchtend. Und auf Seite 134 hat sich überdies ein falsches, weil doppeltes Bild eingeschlichen, aber das ist auch der einzige Fehltritt, den man sich in dieser Hinsicht geleistet hat.

Der Vorteil und das stärkste Argument für Andreas Rauths Buch ist definitiv dessen Vielseitigkeit. Ob es um das Erstellen von Mustern, die richtige Verwendung von Ebenen, dem Zeichnen (mittels eines Grafiktabletts) von Figuren, dem Einsatz von Pfaden oder die sinnvolle Nutzung von Filtern geht, es gibt kaum etwas, was nicht angesprochen wird – und sogar noch mehr bekommt man, denn um der eigenen Komposition den richtigen Schliff zu geben, werden grundlegende Kenntnisse über zwei weitere Grafikprogramme vermittelt. Da stört es eigentlich auch nur wenig, dass „Illustration mit Adobe Photoshop“ aufgrund seines starken und linearen Praxisbezugs etwas schwer zu lesen ist. Positiv anzumerken ist auch, dass Rauth nicht unkritisch mit Photoshop umgeht: Bemängelung fehlender Funktionen und schlechter deutscher Lokalisation sollte auf keinen Fall hinterm Berg gehalten werden.

Seinem Untertitel „Technik und Inspiration“ wird das rezensierte Werk auf alle Fälle gerecht, und gerade zweiteres ist meistens kaum in Gold aufzuwiegen.

geschrieben am 07.01.2006 | 883 Wörter | 5498 Zeichen

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