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Tagebuch einer Killerkatze


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Informationen zum Buch
  ISBN
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  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Tagebuch einer Killerkatze Die Autorin Anne Fine hat nicht nur schon unzählige Kinderbücher für verschiedenste Altersstufen kreiert, sondern ist auch die Urheberin von Mrs. Doubtfire, deren Verfilmung mit Robin Williams unvergessen bleiben dürfte. Auf der Rückseite des Buches steht der Hinweis bzw. vielleicht eher die Widmung „Für alle, die schon gerne selber lesen“. Damit sollte für Eltern - diese dürften vornehmlich die Käufer des Buches sein - klar sein, dass dieses Buch jedenfalls schon formal nicht als Vorlesebuch für kleinere Kinder geeignet ist. Inhaltlich ist es das nämlich erst recht nicht. Persönlich erachte ich das Buch als frühestens für Kinder ab der 3. Klasse Grundschule geeignet. Beim Vorlese- bzw. Lesetest fiel das Buch bei jüngeren Kindern jedenfalls gnadenlos durch. Worum geht es? Kuschel ist die Katze von Ellie und bringt - katzentypisch - auch einmal Geschenke mit nach Hause, über die sich niemand freut. Mal einen toten Vogel, mal eine tote Maus. Dann gibt es immer viel Entsetzen und viele Tränen (bei der kleinen Ellie), außerdem Ärger mit Ellies Eltern, die den Dreck wieder beseitigen müssen, sofern das überhaupt geht, und dann noch mit Ellie eine Begräbniszeremonie im Garten abhalten müssen. Dann aber zerrt Kuschel den fetten Nachbarshasen tot durch die Katzenklappe und dann ist richtig Ärger angesagt. Um sich nicht dem Vorwurf der Ermordung des Hasen auszusetzen, wird das tote Tier gründlich gewaschen und aufgehübscht und dann des Nachts wieder in seinen Außenkäfig platziert. Kuschel wiederum hat ab dann Hausarrest und die Katzenklappe lässt sich nicht mehr nach innen öffnen. Die Stimmung ist entsprechend gespannt, Kuschel aggressiv und am Tag des Tierarztbesuchs, zu dem man nur wegen einer Impfung muss, werden Ellies Vater und die Tierärztin übel zerkratzt. Am selben Tag trifft Ellies Familie dann die Nachbarin und die erzählt verwundert, dass jemand den bereits toten und im Garten begrabenen Hasen ausgebuddelt, gewaschen und wieder in den Außenstall gelegt habe. Kuschel ist rehabilitiert. Die Geschichte an sich wäre nett und bietet für ältere Kinder einen nachvollziehbaren Aha-Effekt. Was aber - dafür dass es ein Kinderbuch sein soll - definitiv abschreckt, ist die Sprache. Schon „Killerkatze“ ist ein Wort, das man nicht unbedingt im Wortschatz von Grundschulkindern erwarten dürfte. Ähnlich brutal geht es gleich mit dem ersten Kapitel los: „Okay, okay, hängt mich ruhig auf!“. Also bitte, geht’s noch? Das soll vielleicht eine pubertär-rotzige Sprache abbilden, die dem coolen Kuschel da in das Tagebuch gelegt wird, aber doch bitte nicht für Leseanfänger. Am Ende des ersten Kapitels wird diese Aufforderung noch einmal wiederholt. Im dritten Kapitel dann das gleiche Spiel „Nur zu, schlagt mich ruhig!“. Wenn doch in der ganzen Geschichte der Katze kein Leid angetan wird, wozu dienen dann solche Phrasen? Es ist einfach lächerlich bzw. schlecht gemacht. Auch die ständigen Äußerungen des Familienvaters, die Katze lieber tot oder wenigstens aus dem Haus zu sehen, kulminierend in dem Spruch „Komm raus da, du große fette Psychopathin! Du bist doch nur zum Impfen angemeldet - leider!“ vermitteln ein absolut kinderbuchuntaugliches Setting, in dem sich am Ende doch angeblich alles zum Guten wenden soll. Das tut es nämlich nur für Ellie, denn die Eltern sind weiterhin sauer auf die Katze. Warum eigentlich? Dementsprechend ist dieses Buch nur für hartgesottene oder eben deutlich ältere Kinder geeignet. Die Idee ist nett, die Umsetzung aber sprachlich keinesfalls kindgerecht. Von meiner Seite jedenfalls keine Empfehlung.

Die Autorin Anne Fine hat nicht nur schon unzählige Kinderbücher für verschiedenste Altersstufen kreiert, sondern ist auch die Urheberin von Mrs. Doubtfire, deren Verfilmung mit Robin Williams unvergessen bleiben dürfte.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Auf der Rückseite des Buches steht der Hinweis bzw. vielleicht eher die Widmung „Für alle, die schon gerne selber lesen“. Damit sollte für Eltern - diese dürften vornehmlich die Käufer des Buches sein - klar sein, dass dieses Buch jedenfalls schon formal nicht als Vorlesebuch für kleinere Kinder geeignet ist. Inhaltlich ist es das nämlich erst recht nicht. Persönlich erachte ich das Buch als frühestens für Kinder ab der 3. Klasse Grundschule geeignet. Beim Vorlese- bzw. Lesetest fiel das Buch bei jüngeren Kindern jedenfalls gnadenlos durch.

Worum geht es? Kuschel ist die Katze von Ellie und bringt - katzentypisch - auch einmal Geschenke mit nach Hause, über die sich niemand freut. Mal einen toten Vogel, mal eine tote Maus. Dann gibt es immer viel Entsetzen und viele Tränen (bei der kleinen Ellie), außerdem Ärger mit Ellies Eltern, die den Dreck wieder beseitigen müssen, sofern das überhaupt geht, und dann noch mit Ellie eine Begräbniszeremonie im Garten abhalten müssen. Dann aber zerrt Kuschel den fetten Nachbarshasen tot durch die Katzenklappe und dann ist richtig Ärger angesagt. Um sich nicht dem Vorwurf der Ermordung des Hasen auszusetzen, wird das tote Tier gründlich gewaschen und aufgehübscht und dann des Nachts wieder in seinen Außenkäfig platziert. Kuschel wiederum hat ab dann Hausarrest und die Katzenklappe lässt sich nicht mehr nach innen öffnen. Die Stimmung ist entsprechend gespannt, Kuschel aggressiv und am Tag des Tierarztbesuchs, zu dem man nur wegen einer Impfung muss, werden Ellies Vater und die Tierärztin übel zerkratzt. Am selben Tag trifft Ellies Familie dann die Nachbarin und die erzählt verwundert, dass jemand den bereits toten und im Garten begrabenen Hasen ausgebuddelt, gewaschen und wieder in den Außenstall gelegt habe. Kuschel ist rehabilitiert.

Die Geschichte an sich wäre nett und bietet für ältere Kinder einen nachvollziehbaren Aha-Effekt. Was aber - dafür dass es ein Kinderbuch sein soll - definitiv abschreckt, ist die Sprache. Schon „Killerkatze“ ist ein Wort, das man nicht unbedingt im Wortschatz von Grundschulkindern erwarten dürfte. Ähnlich brutal geht es gleich mit dem ersten Kapitel los: „Okay, okay, hängt mich ruhig auf!“. Also bitte, geht’s noch? Das soll vielleicht eine pubertär-rotzige Sprache abbilden, die dem coolen Kuschel da in das Tagebuch gelegt wird, aber doch bitte nicht für Leseanfänger. Am Ende des ersten Kapitels wird diese Aufforderung noch einmal wiederholt. Im dritten Kapitel dann das gleiche Spiel „Nur zu, schlagt mich ruhig!“. Wenn doch in der ganzen Geschichte der Katze kein Leid angetan wird, wozu dienen dann solche Phrasen? Es ist einfach lächerlich bzw. schlecht gemacht. Auch die ständigen Äußerungen des Familienvaters, die Katze lieber tot oder wenigstens aus dem Haus zu sehen, kulminierend in dem Spruch „Komm raus da, du große fette Psychopathin! Du bist doch nur zum Impfen angemeldet - leider!“ vermitteln ein absolut kinderbuchuntaugliches Setting, in dem sich am Ende doch angeblich alles zum Guten wenden soll. Das tut es nämlich nur für Ellie, denn die Eltern sind weiterhin sauer auf die Katze. Warum eigentlich?

Dementsprechend ist dieses Buch nur für hartgesottene oder eben deutlich ältere Kinder geeignet. Die Idee ist nett, die Umsetzung aber sprachlich keinesfalls kindgerecht. Von meiner Seite jedenfalls keine Empfehlung.

geschrieben am 09.02.2015 | 540 Wörter | 3021 Zeichen

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