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Der Protektor von Calderon


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Rezension von

Magdalena Kneisel

Der Protektor von Calderon Zwei Jahre nach der Invasion der Canim – wolfsähnliche Geschöpfe jenseits des Meeres, welche sich vor allem durch ihre Kriegerkaste und ihren Zusammenhalt untereinander auszeichnen – an der Küste Calderons setzt die Handlung von „Der Protektor von Calderon“ wieder ein. Die Protagonisten sind zwei Jahre gealtert nur die Handlung scheint in der Zeit stehen geblieben zu sein, zumindest von den Zigtausend Toten ausgehend, welche diese nicht erlebt haben. Sie sind nämlich in den Kriegen, welche das Reich des Ersten Fürsten Gaius Sextus in seinen Grenzen fesselt, gefallen. Tavi – bei seiner ersten Aleranischen Armee besser als Hauptmann Rufus Scipio bekannt – steht seinen Soldaten – Menschen wie Marat – mit Charakter und Herz voran. Bei seinem Heer versucht er seine erst kurz vorhandenen Elementarfähigkeiten zu perfektionieren, was ihm zu seinem großen Missvergnügen jedoch nicht in dem Maße gelingt, wie es ihm lieb und teuer wäre. Wie gewohnt befinden sich auch zahlreiche Unterstützer in seiner Nähe: Sowohl von Kitai, seiner Marat-Seelenverwandten, als auch von seinen getreuen Gefährten ist er umgeben: Max, Crassus, Araris und ein ganzes Heer Legionares. Gemeinsam stehen sie dem Ansturm der Canim und der mit ihnen verbündeten ehemaligen Sklaven gegenüber. Tavis Onkel Bernard und seine Gemahlin Amara marschieren unterdessen mit Gaius Sextus in das Herz des Feindeslandes, um dort einen der großen Elementare zu bändigen. Leider sind die ungeheuren Elementarkräfte des Ersten Fürsten für sie in diesem Moment nutzlos: Jede Verwendung würde ihr verwegenes Vorhaben auffliegen lassen. Ebenso ärgerlich ist für die Reisegruppe die untrügliche Tatsache, dass Blasen am Fuß auch nicht vor hochtrabenden Persönlichkeiten des Reiches halt machen. Wenigstens auf dieser Beziehung herrscht wohl Gleichberechtigung in Alera. Denn gerade die Standesunterschiede stehen im vierten Band von Codex Alera im Vordergrund. So hebt Jim Butcher auch in seinem vierten Buch wieder einmal einen moralischen Zeigefinger nach oben, wenn er die Frage nach dem Umgang mit Kriegsgefangenen, vermeintlichen Kollaborateuren und vor allem nach den höchsten Zielen eines Krieges stellt. Mittels der Personen Tavi und Arnos – einem Senator Aleras, der sich zweifelsohne an die Spitze des Reiches schwingen will – wägt er unterschiedliche Positionen ab und mit dem Favorisieren von Tavi als Titelheld wird klar, dass Menschenleben wichtiger sind als Machtdemonstration, Worte bisweilen logischer als Taten und in manchen Situationen auch die Notwendigkeit gegeben ist, dass man bestimmte Anordnungen in einer Befehlskette unter Umständen auch einmal sehr weit interpretieren muss. Für Tavi besitzt das Leben der Aleraner den höchsten Stellenwert, seien es Freigelassene, Sklaven oder seine eigenen Legionare. So ist es nicht verwunderlich, dass alle seine Handlungen im Buch dahin abzielen, das Leben der in den Kampf verwickelten Aleraner zu schützen, gleich ihrer Stellung, Bedeutung oder sozialen Herkunft. Im vierten Band von Codex Alera gönnt Jim Butcher den Lesern eine Verschnaufpause, zumindest wenn es um die Einführung neuer Charaktere geht, welche die ersten drei Bände kennzeichnen, nicht jedoch was die Handlung und die vielfältig miteinanderverflochtenen Beziehungen untereinander angeht. Standen in den anderen Bänden die Vergangenheiten der dramatischen Nebenfiguren im Vordergrund, dreht sich im vierten Band mit Ausnahme der Storyline um Bernard, Amara und Gaius Sextus, sowie der Intrigen gegen Tavi alles um jenen Heroen, der sich vor allem durch seine moralischen Taten hervorhebt. Aber nicht nur seine (zu) selbstlos dargestellten Motive werden bis ins Detail beschrieben, auch seine Herkunft wird beleuchtet. Und so ist es für den Leser nicht weiter verwunderlich, wenn aus dem vormals Weisenjungen Tavi, der von seiner Tante Isana und seinem Onkel fernab des politischen Geschehens aufgezogen wurde, der Dreh- und Angelpunkt des Reiches wird: Bei dem ungeduldigen Jungen Tavi von Calderon handelt es sich – oh Wunder – um niemand geringeren als den Enkel des Ersten Fürsten Gaius Octavian, Princeps von Alera. Das Buch bietet also größtenteils kaum neue Überraschungen für den Leser. Vielmehr leitet es zeitlich (zwei Jahre sind vergangen) in eine neue Ära über, die wohl in den nächsten Bänden auch einen räumlichen Wechsel vornehmen wird, plant Tavi doch gemeinsam mit den Canim die Vord zu besiegen. Und so schließt sich der Kreis wieder zu den vorhergehenden Bänden. – Vielleicht zu sehr vorhersehbar (zumindest, was das allgemeine Ende angeht), aber dennoch eine in sich geschlossene Fortsetzung mit Wortwitz und Charme und dem einen oder anderen netten Nebenaffekt. Einziges Kopfschütteln bereiten dem Leser jedoch nur die Titel der jeweiligen Bände, da an den englischen doch viel offensichtlicher Tavis – Pardon – von nun an Gaius Octavians Werdegang sichtbar wird. Manchmal sollte man wohl auch Titel vor zu viel Uminterpretation schützen.

Zwei Jahre nach der Invasion der Canim – wolfsähnliche Geschöpfe jenseits des Meeres, welche sich vor allem durch ihre Kriegerkaste und ihren Zusammenhalt untereinander auszeichnen – an der Küste Calderons setzt die Handlung von „Der Protektor von Calderon“ wieder ein. Die Protagonisten sind zwei Jahre gealtert nur die Handlung scheint in der Zeit stehen geblieben zu sein, zumindest von den Zigtausend Toten ausgehend, welche diese nicht erlebt haben. Sie sind nämlich in den Kriegen, welche das Reich des Ersten Fürsten Gaius Sextus in seinen Grenzen fesselt, gefallen.

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Tavi – bei seiner ersten Aleranischen Armee besser als Hauptmann Rufus Scipio bekannt – steht seinen Soldaten – Menschen wie Marat – mit Charakter und Herz voran. Bei seinem Heer versucht er seine erst kurz vorhandenen Elementarfähigkeiten zu perfektionieren, was ihm zu seinem großen Missvergnügen jedoch nicht in dem Maße gelingt, wie es ihm lieb und teuer wäre. Wie gewohnt befinden sich auch zahlreiche Unterstützer in seiner Nähe: Sowohl von Kitai, seiner Marat-Seelenverwandten, als auch von seinen getreuen Gefährten ist er umgeben: Max, Crassus, Araris und ein ganzes Heer Legionares. Gemeinsam stehen sie dem Ansturm der Canim und der mit ihnen verbündeten ehemaligen Sklaven gegenüber.

Tavis Onkel Bernard und seine Gemahlin Amara marschieren unterdessen mit Gaius Sextus in das Herz des Feindeslandes, um dort einen der großen Elementare zu bändigen. Leider sind die ungeheuren Elementarkräfte des Ersten Fürsten für sie in diesem Moment nutzlos: Jede Verwendung würde ihr verwegenes Vorhaben auffliegen lassen. Ebenso ärgerlich ist für die Reisegruppe die untrügliche Tatsache, dass Blasen am Fuß auch nicht vor hochtrabenden Persönlichkeiten des Reiches halt machen. Wenigstens auf dieser Beziehung herrscht wohl Gleichberechtigung in Alera. Denn gerade die Standesunterschiede stehen im vierten Band von Codex Alera im Vordergrund.

So hebt Jim Butcher auch in seinem vierten Buch wieder einmal einen moralischen Zeigefinger nach oben, wenn er die Frage nach dem Umgang mit Kriegsgefangenen, vermeintlichen Kollaborateuren und vor allem nach den höchsten Zielen eines Krieges stellt. Mittels der Personen Tavi und Arnos – einem Senator Aleras, der sich zweifelsohne an die Spitze des Reiches schwingen will – wägt er unterschiedliche Positionen ab und mit dem Favorisieren von Tavi als Titelheld wird klar, dass Menschenleben wichtiger sind als Machtdemonstration, Worte bisweilen logischer als Taten und in manchen Situationen auch die Notwendigkeit gegeben ist, dass man bestimmte Anordnungen in einer Befehlskette unter Umständen auch einmal sehr weit interpretieren muss.

Für Tavi besitzt das Leben der Aleraner den höchsten Stellenwert, seien es Freigelassene, Sklaven oder seine eigenen Legionare. So ist es nicht verwunderlich, dass alle seine Handlungen im Buch dahin abzielen, das Leben der in den Kampf verwickelten Aleraner zu schützen, gleich ihrer Stellung, Bedeutung oder sozialen Herkunft.

Im vierten Band von Codex Alera gönnt Jim Butcher den Lesern eine Verschnaufpause, zumindest wenn es um die Einführung neuer Charaktere geht, welche die ersten drei Bände kennzeichnen, nicht jedoch was die Handlung und die vielfältig miteinanderverflochtenen Beziehungen untereinander angeht. Standen in den anderen Bänden die Vergangenheiten der dramatischen Nebenfiguren im Vordergrund, dreht sich im vierten Band mit Ausnahme der Storyline um Bernard, Amara und Gaius Sextus, sowie der Intrigen gegen Tavi alles um jenen Heroen, der sich vor allem durch seine moralischen Taten hervorhebt. Aber nicht nur seine (zu) selbstlos dargestellten Motive werden bis ins Detail beschrieben, auch seine Herkunft wird beleuchtet. Und so ist es für den Leser nicht weiter verwunderlich, wenn aus dem vormals Weisenjungen Tavi, der von seiner Tante Isana und seinem Onkel fernab des politischen Geschehens aufgezogen wurde, der Dreh- und Angelpunkt des Reiches wird: Bei dem ungeduldigen Jungen Tavi von Calderon handelt es sich – oh Wunder – um niemand geringeren als den Enkel des Ersten Fürsten Gaius Octavian, Princeps von Alera.

Das Buch bietet also größtenteils kaum neue Überraschungen für den Leser. Vielmehr leitet es zeitlich (zwei Jahre sind vergangen) in eine neue Ära über, die wohl in den nächsten Bänden auch einen räumlichen Wechsel vornehmen wird, plant Tavi doch gemeinsam mit den Canim die Vord zu besiegen. Und so schließt sich der Kreis wieder zu den vorhergehenden Bänden. – Vielleicht zu sehr vorhersehbar (zumindest, was das allgemeine Ende angeht), aber dennoch eine in sich geschlossene Fortsetzung mit Wortwitz und Charme und dem einen oder anderen netten Nebenaffekt. Einziges Kopfschütteln bereiten dem Leser jedoch nur die Titel der jeweiligen Bände, da an den englischen doch viel offensichtlicher Tavis – Pardon – von nun an Gaius Octavians Werdegang sichtbar wird. Manchmal sollte man wohl auch Titel vor zu viel Uminterpretation schützen.

geschrieben am 15.04.2011 | 736 Wörter | 4302 Zeichen

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