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Arzt – Deutsch / Deutsch – Arzt


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Lesefreund

Arzt – Deutsch / Deutsch – Arzt Ohne Gesundheit ist alles nichts. Wer wüsste mit diesem Ausspruch nichts anzufangen. Doch wie ist es ohne Krankheit? Oder zumindest ohne das eine oder andere Leiden, das ab und an seinen Träger befällt und ihn zum Arzt schickt. Wer zum Arzt geht, bekommt eine Diagnose gestellt. Diese reicht von 'kerngesund' bis 'Da kommen Sie aber spät'. Irgendwo dazwischen spielt sich wohl der sogenannte Normalfall ab. Und normalerweise ist so ein Besuch beim Mediziner alles andere als eine heitere Angelegenheit. Leider. Denn was hilft es im Krankheitsfall, neben dem Schaden auch noch für den Spott im eigenen Gemüt zu sorgen oder bei einer attestierten Nicht-Krankheit – also im Gesundheitsfall? – sich Gedanken über kommende mögliche Übel zu machen. Heiter geht es weiter. Und sonst gar nicht. Hirschhausens Rechnung ist einfach, aber bestechend: Ein Kind lacht 400-mal am Tag, ein Erwachsener ungefähr noch 20-mal – und ein Toter überhaupt nicht mehr. Tendenz steigend. Oder doch fallend? Lachen und Leben gehören demnach zusammen, so wie die Musik zum Fest und wie der Glanz zur bescheidenen Hütte. Wenn jemand nichts (mehr) zu lachen hat, ist das kein gutes Zeichen. Und um einen solchen Zustand gar nicht erst aufkommen zu lassen, setzt Hirschhausen mit seinem „Übersetzungsbuch“ denn auch gleich da an, wo es weh tut: beim Nicht-Lachen. Gnadenlos wortgenau nimmt er alles auf die humorige Schippe, was sich in der Beziehung zwischen Arzt und Patienten finden lässt: Von der Sprache, mit ihren Befunden und Diagnosen, welche den medizinischen Außenseiter eigentlich nur Bahnhof verstehen lassen, über die Instrumente mit ihrem Wohl und Weh für alle an der Untersuchung Beteiligten, weiter zu den häufig in stillem Protest überhaupt nicht eingenommenen Medikamenten, bis hin zur übrigen Ausstattung einer Praxis oder eines Krankenhauses, also zum Personal und den Geräten sowie zu den Pflanzen und Zeitschriften – Welche gibt es dort und aus welchem Jahr(zehnt)? - im Warteraum. Stille Leser werden Schwierigkeiten haben, ihre normalerweise schweigende Lektüre aufrechtzuerhalten – allzu oft liefern Hirschhausens „Übersetzungen“ einfach einen derart willkommenen Anlass um loszuprusten, dass selbst der ernsteste Leser nach kurzer Zeit den verschluckten Stock wohlweislich beiseite legt, um endlich hingebungsvoll und beschwerdelindernd lachen zu können. Wer in Fachkreisen etwa für seine „verbale Inkontinenz“ bekannt ist, darf sich glücklich schätzen gegenüber jenen Patienten, denen von ihrem Arzt – oder sogar Apotheker – per Blick- und vor allem Hördiagnose eine „maligne Logorrhö“ attestiert wird. Gegen eine derart bösartige Schwätzerei von Seiten des Patienten hilft nur eines: Schweigen. Oder eben Gold als Schweigegeld. Doch ein Arzt wäre kein Arzt, wenn er sich nicht auch in Fällen dieser Art zu helfen wüsste. Flugs stellt er zaunpfahlwinkend die Verordnung von Zäpfchen in Aussicht oder die eine oder andere -Skopie beim Kollegen Kräftig. Wer dann noch nicht spurt, ist selber schuld – oder eben bald etwas eingehender untersucht. Zum Glück gibt es da ja noch das Praxis- oder Krankenhauspersonal, das im Notfall das Verhältnis zwischen Arzt und Patient ein wenig entschärfen kann und in vielen Fällen ohnehin die wichtigen Fäden in der Hand hält. Doch Vorsicht: Mit diesem Stellvertreterapparat der Halbgötter in Weiß auf Erden sollte man es sich als Patient nun wirklich nicht verscherzen, da der Weg ins nächste Krankenhaus unendlich weit sein kann, wenn man ans Bett gefesselt ist und das Mittagessen oder die Schmerztablette dummerweise einfach nicht eintreffen wollen. Natürlich muss es nicht so weit kommen, schon gar nicht, wenn man die Medizin mit Hirschhausen humorvoll zu nehmen gelernt hat. Im Ganzen bietet sein kleines Buch neben glänzender Unterhaltung und Erheiterung auch einen informativen Einblick in die Welt der Mediziner und Medizinerinnen. Wer hier ein wenig hinter die Kulissen schaut, kann getrost auch mit und über den Arzt an sich lachen. Das Allzumenschliche hat eben auch im Reich der Halbgötter in Weiß seinen Platz. Den Patienten lässt künftig auch die vornehmste Visite fühlen, dass er ein Mensch mit Menschen ist.

Ohne Gesundheit ist alles nichts. Wer wüsste mit diesem Ausspruch nichts anzufangen. Doch wie ist es ohne Krankheit? Oder zumindest ohne das eine oder andere Leiden, das ab und an seinen Träger befällt und ihn zum Arzt schickt. Wer zum Arzt geht, bekommt eine Diagnose gestellt. Diese reicht von 'kerngesund' bis 'Da kommen Sie aber spät'. Irgendwo dazwischen spielt sich wohl der sogenannte Normalfall ab.

Und normalerweise ist so ein Besuch beim Mediziner alles andere als eine heitere Angelegenheit. Leider. Denn was hilft es im Krankheitsfall, neben dem Schaden auch noch für den Spott im eigenen Gemüt zu sorgen oder bei einer attestierten Nicht-Krankheit – also im Gesundheitsfall? – sich Gedanken über kommende mögliche Übel zu machen. Heiter geht es weiter. Und sonst gar nicht. Hirschhausens Rechnung ist einfach, aber bestechend: Ein Kind lacht 400-mal am Tag, ein Erwachsener ungefähr noch 20-mal – und ein Toter überhaupt nicht mehr. Tendenz steigend. Oder doch fallend?

Lachen und Leben gehören demnach zusammen, so wie die Musik zum Fest und wie der Glanz zur bescheidenen Hütte. Wenn jemand nichts (mehr) zu lachen hat, ist das kein gutes Zeichen. Und um einen solchen Zustand gar nicht erst aufkommen zu lassen, setzt Hirschhausen mit seinem „Übersetzungsbuch“ denn auch gleich da an, wo es weh tut: beim Nicht-Lachen. Gnadenlos wortgenau nimmt er alles auf die humorige Schippe, was sich in der Beziehung zwischen Arzt und Patienten finden lässt: Von der Sprache, mit ihren Befunden und Diagnosen, welche den medizinischen Außenseiter eigentlich nur Bahnhof verstehen lassen, über die Instrumente mit ihrem Wohl und Weh für alle an der Untersuchung Beteiligten, weiter zu den häufig in stillem Protest überhaupt nicht eingenommenen Medikamenten, bis hin zur übrigen Ausstattung einer Praxis oder eines Krankenhauses, also zum Personal und den Geräten sowie zu den Pflanzen und Zeitschriften – Welche gibt es dort und aus welchem Jahr(zehnt)? - im Warteraum.

Stille Leser werden Schwierigkeiten haben, ihre normalerweise schweigende Lektüre aufrechtzuerhalten – allzu oft liefern Hirschhausens „Übersetzungen“ einfach einen derart willkommenen Anlass um loszuprusten, dass selbst der ernsteste Leser nach kurzer Zeit den verschluckten Stock wohlweislich beiseite legt, um endlich hingebungsvoll und beschwerdelindernd lachen zu können. Wer in Fachkreisen etwa für seine „verbale Inkontinenz“ bekannt ist, darf sich glücklich schätzen gegenüber jenen Patienten, denen von ihrem Arzt – oder sogar Apotheker – per Blick- und vor allem Hördiagnose eine „maligne Logorrhö“ attestiert wird. Gegen eine derart bösartige Schwätzerei von Seiten des Patienten hilft nur eines: Schweigen. Oder eben Gold als Schweigegeld.

Doch ein Arzt wäre kein Arzt, wenn er sich nicht auch in Fällen dieser Art zu helfen wüsste. Flugs stellt er zaunpfahlwinkend die Verordnung von Zäpfchen in Aussicht oder die eine oder andere -Skopie beim Kollegen Kräftig. Wer dann noch nicht spurt, ist selber schuld – oder eben bald etwas eingehender untersucht. Zum Glück gibt es da ja noch das Praxis- oder Krankenhauspersonal, das im Notfall das Verhältnis zwischen Arzt und Patient ein wenig entschärfen kann und in vielen Fällen ohnehin die wichtigen Fäden in der Hand hält. Doch Vorsicht: Mit diesem Stellvertreterapparat der Halbgötter in Weiß auf Erden sollte man es sich als Patient nun wirklich nicht verscherzen, da der Weg ins nächste Krankenhaus unendlich weit sein kann, wenn man ans Bett gefesselt ist und das Mittagessen oder die Schmerztablette dummerweise einfach nicht eintreffen wollen.

Natürlich muss es nicht so weit kommen, schon gar nicht, wenn man die Medizin mit Hirschhausen humorvoll zu nehmen gelernt hat. Im Ganzen bietet sein kleines Buch neben glänzender Unterhaltung und Erheiterung auch einen informativen Einblick in die Welt der Mediziner und Medizinerinnen. Wer hier ein wenig hinter die Kulissen schaut, kann getrost auch mit und über den Arzt an sich lachen. Das Allzumenschliche hat eben auch im Reich der Halbgötter in Weiß seinen Platz. Den Patienten lässt künftig auch die vornehmste Visite fühlen, dass er ein Mensch mit Menschen ist.

geschrieben am 30.10.2007 | 634 Wörter | 3523 Zeichen

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