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Kleine Literaturgeschichte der DDR


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Rezension von

Johanna Paik

Kleine Literaturgeschichte der DDR Wolfgang Emmerich hat nun 2007 endlich eine Neuauflage der kleinen Literaturgeschichte herausgebracht. In acht Kapiteln - zugegeben sehr umfangreichen Kapiteln - schildert Emmerich, was nun so anders ist an der Literatur der DDR, dass man sie nicht einfach als deutsche Literatur bezeichnet und mit der der BRD zusammenfasst. Dies erklärt Emmerich ausführlich in seiner Einleitung: Was heißt und mit welchem Ziel studiert man DDR-Literatur? Hier macht Emmerich den Lesern klar, warum es durchaus sinnvoll ist, DDR-Literatur gesondert zu betrachten. Im Gegensatz zur Literatur des Westens waren Autoren in der DDR keineswegs frei in ihren Themen, Inhalten und den Lehren, die sie den Lesern zu geben hatten. Alles war auf die Propaganda des Staates ausgelegt. Nichts durfte an einem Werk verwirren, Geschichten mussten chronologisch aufgebaut sein, der Leser sollte nach Möglichkeit gar nicht erst auf die Idee kommen zu denken. Es scheint fast so, als sei das der Weg zurück in die Unmündigkeit, die von Kant so stark, und zwar zu Recht, kritisiert wurde. Viele Autoren werden hier genannt und näher vorgestellt. Christa Wolf, Heiner Müller und Berthold Brecht, um nur einige zu nennen. Man erfährt, wie sie über die Vorgaben dachten, sich als Autoren der DDR fühlten. Man erfährt von der strengen Zensur für Bücher und von den Massen an Büchern, die an das Volk verteilt wurden. Man könnte die DDR gar als Leseland bezeichnen. Kein Haushalt, in dem nicht mindestens zehn Bücher standen. Warum auch nicht, schließlich waren Bücher billig und unterhaltsam. Am liebsten las man Dorfgeschichten und Liebesromane. Doch waren das nicht die einzigen Themen. Wie schon oben erwähnt, hat der Staat vorgegeben, was zu schreiben ist. So gab es gerade anfangs, in der sog. Produktionsliteratur viele Werke, die von der Arbeit erzählen. Hier sollte immer ein idealer Held im Vordergrund stehen, der die Leser dazu animiert, seinem Beispiel der Opferbereitschaft und des ganzen Einsatzes für den Staat zu folgen. Ein sehr berühmtes Beispiel wird hier auch genannt. Heiner Müllers Stück „Der Lohndrücker“. In der kleinen Literaturgeschichte werden viele berühmte Werke, sowohl im Osten als auch im Westen vorgestellt. Es wird gezeigt, dass es zu Recht eine DDR-Literatur gibt, die bis zur Wende hinein selbstständig ist und eine große Leserschaft hatte und hat. Wer mehr über Literatur wissen will, oder auch einfach nur mehr wissen will über das Leben in der DDR, dem ist dieses Buch sehr zu empfehlen.

Wolfgang Emmerich hat nun 2007 endlich eine Neuauflage der kleinen Literaturgeschichte herausgebracht.

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In acht Kapiteln - zugegeben sehr umfangreichen Kapiteln - schildert Emmerich, was nun so anders ist an der Literatur der DDR, dass man sie nicht einfach als deutsche Literatur bezeichnet und mit der der BRD zusammenfasst.

Dies erklärt Emmerich ausführlich in seiner Einleitung: Was heißt und mit welchem Ziel studiert man DDR-Literatur?

Hier macht Emmerich den Lesern klar, warum es durchaus sinnvoll ist, DDR-Literatur gesondert zu betrachten. Im Gegensatz zur Literatur des Westens waren Autoren in der DDR keineswegs frei in ihren Themen, Inhalten und den Lehren, die sie den Lesern zu geben hatten. Alles war auf die Propaganda des Staates ausgelegt. Nichts durfte an einem Werk verwirren, Geschichten mussten chronologisch aufgebaut sein, der Leser sollte nach Möglichkeit gar nicht erst auf die Idee kommen zu denken.

Es scheint fast so, als sei das der Weg zurück in die Unmündigkeit, die von Kant so stark, und zwar zu Recht, kritisiert wurde.

Viele Autoren werden hier genannt und näher vorgestellt. Christa Wolf, Heiner Müller und Berthold Brecht, um nur einige zu nennen. Man erfährt, wie sie über die Vorgaben dachten, sich als Autoren der DDR fühlten.

Man erfährt von der strengen Zensur für Bücher und von den Massen an Büchern, die an das Volk verteilt wurden. Man könnte die DDR gar als Leseland bezeichnen. Kein Haushalt, in dem nicht mindestens zehn Bücher standen. Warum auch nicht, schließlich waren Bücher billig und unterhaltsam.

Am liebsten las man Dorfgeschichten und Liebesromane. Doch waren das nicht die einzigen Themen.

Wie schon oben erwähnt, hat der Staat vorgegeben, was zu schreiben ist. So gab es gerade anfangs, in der sog. Produktionsliteratur viele Werke, die von der Arbeit erzählen. Hier sollte immer ein idealer Held im Vordergrund stehen, der die Leser dazu animiert, seinem Beispiel der Opferbereitschaft und des ganzen Einsatzes für den Staat zu folgen. Ein sehr berühmtes Beispiel wird hier auch genannt. Heiner Müllers Stück „Der Lohndrücker“.

In der kleinen Literaturgeschichte werden viele berühmte Werke, sowohl im Osten als auch im Westen vorgestellt. Es wird gezeigt, dass es zu Recht eine DDR-Literatur gibt, die bis zur Wende hinein selbstständig ist und eine große Leserschaft hatte und hat.

Wer mehr über Literatur wissen will, oder auch einfach nur mehr wissen will über das Leben in der DDR, dem ist dieses Buch sehr zu empfehlen.

geschrieben am 12.08.2008 | 389 Wörter | 2134 Zeichen

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