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Die Farben des Feuers


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Rezension von

Letterschming

Die Farben des Feuers „Die Farben des Feuers“ von der englischen Autorin Jane Borodale erschien im Mai 2012 in gebundener Form beim Bastei-Lübbe-Verlag. Es handelt sich um den ersten Roman der Autorin, der ins Deutsche übersetzt wurde. Agnes Trussel ist siebzehn Jahre alt, als sie das heimische Sussex verlässt. Dort ist sie in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen und hat den Beruf der Weberin erlernt. Doch dann wird Agnes ungewollt schwanger. Um ihrer Familie die Schande zu ersparen, geht sie nach London, wo sie schnell eine Anstellung bei dem Pyrotechniker Blacklock findet. Agnes ist fasziniert von den Feuerwerken, die Blacklock erschafft. Dank ihrer Geschicklichkeit erlernt sie dieses Handwerk zügig und verdient sich Blacklocks Anerkennung. Doch Agnes ist klar, dass ihr die Zeit davon läuft. Lange kann sie ihre Schwangerschaft nicht mehr verbergen. „Die Farben des Feuers“ hat mich besonders wegen des Aspekts der Pyrotechnik fasziniert. Ein Handwerk, das zwar schon manches Mal in historischen Romanen thematisiert wurde, aber noch nicht völlig abgegrast ist, und das mich immer wieder faszinieren kann. Der Autorin gelingt es nicht nur, dem Leser einen fundierten Überblick über das Handwerk zu vermitteln. Sie erweckt auch gekonnt die Begeisterung für das Thema, egal ob man sich schon einmal damit auseinandergesetzt hat oder zum ersten Mal darüber liest. Das liegt vor allem an der ziemlich jungen Protagonistin, die ihrem neuen Leben und Beruf mit Staunen und Faszination begegnet und so auch im Leser schnell das Interesse entfacht. Insgesamt ist die Protagonistin Agnes eine sympathische Figur. Sie besticht durch eine sehr menschliche Art, durch genau die richtige Kombination aus Reife und Kindlichkeit für diese Rolle. Man kann sich gut in ihre Gefühle hineinversetzen, den Konflikt aus Angst und Vorfreude verstehen, mit dem sie versucht, sich in ihr neues Leben einzufinden. Auch die Angst davor, dass Agnes Geheimnis irgendwann entdeckt wird, geht schnell auf den Leser über und zieht einen noch tiefer in die Geschichte hinein. Besonders gefallen haben mir die detaillierten Beschreibungen der Autorin. Zwar wird die Geschichte dadurch nicht unbedingt spannender, das Leseerlebnis aber umso intensiver. Man erfährt nicht nur vieles über Agnes Alltag in London, sondern auch über das Leben in dieser Zeit generell. Obwohl man als häufiger Leser historischer Romane schon einige Fakten über diese Epoche kennt, gelingt es der Autorin dennoch, einen mit der subjektiven Betrachtungsweise zu fesseln. Man erlebt das Geschehen regelrecht am eigenen Leib, wodurch es viel realistischer wirkt. Etwas schade fand ich, dass das Ende schon ziemlich früh vorherzusehen war. Vielleicht können sich weniger regelmäßige Leser hier eher überraschen lassen, aber ich hätte mir doch eine etwas verstricktere Auflösung gewünscht, die mit ein paar raffinierteren Wendungen aufwartet. Da aber die gesamte Geschichte nicht unbedingt darauf aus ist, den Leser in eine reißerische Story zu verwickeln, sondern hauptsächlich darauf abzielt, das alltägliche Leben der Zeit zu vermitteln, ist das eher ein zurückgestellter Aspekt. Fazit: „Die Farben des Feuers“ ist kein packender Thriller, sondern eher ein seichtes Bild einer bestimmten Epoche. So bleibt das Ende dann auch leider wenig überraschend, wofür man aber ein sehr eindrucksvolles Gesamtbild des Lebens der Protagonistin erhält. Die Gefühle der Hauptfigur lassen sich richtig gut nachempfinden und ihre Welt wird dadurch noch umso lebendiger.

„Die Farben des Feuers“ von der englischen Autorin Jane Borodale erschien im Mai 2012 in gebundener Form beim Bastei-Lübbe-Verlag. Es handelt sich um den ersten Roman der Autorin, der ins Deutsche übersetzt wurde.

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2
06.06.2016
4
06.06.2016

Agnes Trussel ist siebzehn Jahre alt, als sie das heimische Sussex verlässt. Dort ist sie in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen und hat den Beruf der Weberin erlernt. Doch dann wird Agnes ungewollt schwanger. Um ihrer Familie die Schande zu ersparen, geht sie nach London, wo sie schnell eine Anstellung bei dem Pyrotechniker Blacklock findet. Agnes ist fasziniert von den Feuerwerken, die Blacklock erschafft. Dank ihrer Geschicklichkeit erlernt sie dieses Handwerk zügig und verdient sich Blacklocks Anerkennung. Doch Agnes ist klar, dass ihr die Zeit davon läuft. Lange kann sie ihre Schwangerschaft nicht mehr verbergen.

„Die Farben des Feuers“ hat mich besonders wegen des Aspekts der Pyrotechnik fasziniert. Ein Handwerk, das zwar schon manches Mal in historischen Romanen thematisiert wurde, aber noch nicht völlig abgegrast ist, und das mich immer wieder faszinieren kann. Der Autorin gelingt es nicht nur, dem Leser einen fundierten Überblick über das Handwerk zu vermitteln. Sie erweckt auch gekonnt die Begeisterung für das Thema, egal ob man sich schon einmal damit auseinandergesetzt hat oder zum ersten Mal darüber liest. Das liegt vor allem an der ziemlich jungen Protagonistin, die ihrem neuen Leben und Beruf mit Staunen und Faszination begegnet und so auch im Leser schnell das Interesse entfacht.

Insgesamt ist die Protagonistin Agnes eine sympathische Figur. Sie besticht durch eine sehr menschliche Art, durch genau die richtige Kombination aus Reife und Kindlichkeit für diese Rolle. Man kann sich gut in ihre Gefühle hineinversetzen, den Konflikt aus Angst und Vorfreude verstehen, mit dem sie versucht, sich in ihr neues Leben einzufinden. Auch die Angst davor, dass Agnes Geheimnis irgendwann entdeckt wird, geht schnell auf den Leser über und zieht einen noch tiefer in die Geschichte hinein.

Besonders gefallen haben mir die detaillierten Beschreibungen der Autorin. Zwar wird die Geschichte dadurch nicht unbedingt spannender, das Leseerlebnis aber umso intensiver. Man erfährt nicht nur vieles über Agnes Alltag in London, sondern auch über das Leben in dieser Zeit generell. Obwohl man als häufiger Leser historischer Romane schon einige Fakten über diese Epoche kennt, gelingt es der Autorin dennoch, einen mit der subjektiven Betrachtungsweise zu fesseln. Man erlebt das Geschehen regelrecht am eigenen Leib, wodurch es viel realistischer wirkt.

Etwas schade fand ich, dass das Ende schon ziemlich früh vorherzusehen war. Vielleicht können sich weniger regelmäßige Leser hier eher überraschen lassen, aber ich hätte mir doch eine etwas verstricktere Auflösung gewünscht, die mit ein paar raffinierteren Wendungen aufwartet. Da aber die gesamte Geschichte nicht unbedingt darauf aus ist, den Leser in eine reißerische Story zu verwickeln, sondern hauptsächlich darauf abzielt, das alltägliche Leben der Zeit zu vermitteln, ist das eher ein zurückgestellter Aspekt.

Fazit: „Die Farben des Feuers“ ist kein packender Thriller, sondern eher ein seichtes Bild einer bestimmten Epoche. So bleibt das Ende dann auch leider wenig überraschend, wofür man aber ein sehr eindrucksvolles Gesamtbild des Lebens der Protagonistin erhält. Die Gefühle der Hauptfigur lassen sich richtig gut nachempfinden und ihre Welt wird dadurch noch umso lebendiger.

geschrieben am 09.11.2012 | 519 Wörter | 3011 Zeichen

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