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Wir und unsere Geschichte


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Wir und unsere Geschichte Der erste Satz auf der Rückseite des Buches trifft es voll und ganz: Es lohnt sich, unsere Geschichte zu erzählen! Und nicht nur das, es macht auch Spaß. Denn wer kleine Kinder hat, wird nicht darum herumkommen, ihnen einen Zugang zu unserer Vergangenheit zu ermöglichen, sei es mündlich, schriftlich oder in Bildern. Das nun vorliegende Kinderbuch bietet den kleinen Lesern bzw. Betrachtern zunächst einmal viele große, großformatige und farbenfrohe Bilder, die die einzelnen Textpassagen untermalen und ergänzen. Das Ziel des Buches ist es, „unsere“ Geschichte auf allen Kontinenten, zu allen Zeiten, in allen Facetten zu erzählen, also einen kleinen Ausblick auf das Entstehen der Menschheit zu geben, mit dem Mensch als Mittelpunkt. Dabei kommen nicht nur positive Umstände zum Tragen, sondern es werden auch Schattenseiten der Geschichte gezeigt. Vermieden wird auch das Fokussieren auf so genannte „große“ Namen der Geschichte, wobei dies manchmal etwas gekünstelt wirkt, etwa wenn Christoph Columbus oder Alexander der Große in ihrem Wirken umschrieben und gezeichnet, aber nicht namentlich benannt werden. Denn letzten Endes prägten ja einzelne Personen und Persönlichkeiten ganz besonders einzelne Passagen unserer Vergangenheit. Am Schluss werden noch einige weltweit wichtige Persönlichkeiten gesondert knapp vorgestellt. Die in Wort und Bild umrissene Geschichte wird auch stets in Bezug zu den nach und nach erlernten Fertigkeiten und Fähigkeiten gesetzt, sodass sich die Entwicklung auch als stete Verdichtung menschlichen Daseins präsentiert. Gerade die Abbildung der Parallelität der wachsenden staatlichen Strukturen zu ähnlichen Zeiten ist dabei ein schöner Aspekt des Buches. Bauwerke, Kunst, Religion, Gesellschaft, Bildung, Wirtschaft etc. werden auf diese Weise in einfachen Strukturen nahe gebracht. Letzteres ist aber auch das Stichwort, das den Gesamteindruck des Buches prägt: einfache Strukturen. Das Buch soll angeblich für Kinder von 9-11 Jahren gedacht sein. Für diese Zielgruppe halte ich die Texte und die Einfachheit der Beschreibungen aber für zu banal. In diesem Alter sind Kinder zum einen schon wissbegieriger und hinterfragen Fakten als sie es in diesem Buch geboten bekommen. Hingegen habe ich testweise jüngeren Kindern das Buch zum Schmökern gegeben. In der Altersgruppe 4-6 Jahre wurde das Buch ganz fasziniert betrachtet bzw. gelesen, gerade was die Kapitel rund um das Mittelalter anging, bei älteren Kindern ab ca. 7 Jahren waren die Passagen ab dem Kolonialismus Gegenstand des Interesses. Allerdings hört die „Geschichte“ de facto kurz nach den Weltkriegen auf und bietet damit eine gewaltige Lücke in der ereignisreichen Neuzeit. Ich halte das Buch letzten Endes für ein interessantes, aber schwer zu beurteilendes Projekt. Die Detaildichte ist gering zugunsten eines weltumfassenden, „menschlichen“ Ansatzes. Die Verallgemeinerung zulasten von Personen sorgt für eine gewisse Beliebigkeit. Dafür werden Missstände klar benannt und Geschichte wird auf diese Weise nicht als bunter Bilderreigen verramscht. Für die verlagsseits genannte Zielgruppe halte ich das Buch für verfehlt, aber jüngere Kinder sind mit dem Bilderreichtum und den kursorischen Texten vielleicht eher zu erreichen.

Der erste Satz auf der Rückseite des Buches trifft es voll und ganz: Es lohnt sich, unsere Geschichte zu erzählen! Und nicht nur das, es macht auch Spaß. Denn wer kleine Kinder hat, wird nicht darum herumkommen, ihnen einen Zugang zu unserer Vergangenheit zu ermöglichen, sei es mündlich, schriftlich oder in Bildern.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Das nun vorliegende Kinderbuch bietet den kleinen Lesern bzw. Betrachtern zunächst einmal viele große, großformatige und farbenfrohe Bilder, die die einzelnen Textpassagen untermalen und ergänzen. Das Ziel des Buches ist es, „unsere“ Geschichte auf allen Kontinenten, zu allen Zeiten, in allen Facetten zu erzählen, also einen kleinen Ausblick auf das Entstehen der Menschheit zu geben, mit dem Mensch als Mittelpunkt. Dabei kommen nicht nur positive Umstände zum Tragen, sondern es werden auch Schattenseiten der Geschichte gezeigt. Vermieden wird auch das Fokussieren auf so genannte „große“ Namen der Geschichte, wobei dies manchmal etwas gekünstelt wirkt, etwa wenn Christoph Columbus oder Alexander der Große in ihrem Wirken umschrieben und gezeichnet, aber nicht namentlich benannt werden. Denn letzten Endes prägten ja einzelne Personen und Persönlichkeiten ganz besonders einzelne Passagen unserer Vergangenheit. Am Schluss werden noch einige weltweit wichtige Persönlichkeiten gesondert knapp vorgestellt.

Die in Wort und Bild umrissene Geschichte wird auch stets in Bezug zu den nach und nach erlernten Fertigkeiten und Fähigkeiten gesetzt, sodass sich die Entwicklung auch als stete Verdichtung menschlichen Daseins präsentiert. Gerade die Abbildung der Parallelität der wachsenden staatlichen Strukturen zu ähnlichen Zeiten ist dabei ein schöner Aspekt des Buches. Bauwerke, Kunst, Religion, Gesellschaft, Bildung, Wirtschaft etc. werden auf diese Weise in einfachen Strukturen nahe gebracht.

Letzteres ist aber auch das Stichwort, das den Gesamteindruck des Buches prägt: einfache Strukturen. Das Buch soll angeblich für Kinder von 9-11 Jahren gedacht sein. Für diese Zielgruppe halte ich die Texte und die Einfachheit der Beschreibungen aber für zu banal. In diesem Alter sind Kinder zum einen schon wissbegieriger und hinterfragen Fakten als sie es in diesem Buch geboten bekommen. Hingegen habe ich testweise jüngeren Kindern das Buch zum Schmökern gegeben. In der Altersgruppe 4-6 Jahre wurde das Buch ganz fasziniert betrachtet bzw. gelesen, gerade was die Kapitel rund um das Mittelalter anging, bei älteren Kindern ab ca. 7 Jahren waren die Passagen ab dem Kolonialismus Gegenstand des Interesses. Allerdings hört die „Geschichte“ de facto kurz nach den Weltkriegen auf und bietet damit eine gewaltige Lücke in der ereignisreichen Neuzeit.

Ich halte das Buch letzten Endes für ein interessantes, aber schwer zu beurteilendes Projekt. Die Detaildichte ist gering zugunsten eines weltumfassenden, „menschlichen“ Ansatzes. Die Verallgemeinerung zulasten von Personen sorgt für eine gewisse Beliebigkeit. Dafür werden Missstände klar benannt und Geschichte wird auf diese Weise nicht als bunter Bilderreigen verramscht. Für die verlagsseits genannte Zielgruppe halte ich das Buch für verfehlt, aber jüngere Kinder sind mit dem Bilderreichtum und den kursorischen Texten vielleicht eher zu erreichen.

geschrieben am 02.12.2015 | 465 Wörter | 2769 Zeichen

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