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Die Hunnen


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Rezension von

Adrian Witt

Die Hunnen Das Nibelungenlied hat den Hunnen einen festen Platz in unserem kulturellen Ged?chtnis gesichert. Doch auch jenseits aller Legenden der sp?tantiken ?berlieferung erweisen sich die Reiternormanden im 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. als bedeutender Machtfaktor der V?lkerwanderung, der ? wie die Vandalen ? zum Inbegriff eines beutegierigen und zerst?rerischen Volkes wurde. Schlie?lich gelang es ihnen nicht nur unter ihrem K?nig Attila ein eigenes Reich an der Donau zu errichten, sondern auch zu einer ernsten Gefahr f?r das R?mische Reich zu werden. Vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse wirft der renommierte Althistoriker Mischa Meier in seiner im C.H.Beck Verlag erschienenen Publikation ?Die Hunnen? einen Blick hinter die Legenden um das mysteri?se Reitervolk und entwirft dabei ein umfassendes Bild ?ber eine faszinierende Kultur, die ebenso schnell und pl?tzlich auf der Weltb?hne der Geschichte erschien, wie sie wieder verschwand. Gegliedert in 15 Kapitel widmet sich Mischa Meier in seinem 528 Seiten umfassenden Werk zun?chst der zeitgen?ssischen Wahrnehmung ?ber die Hunnen, bevor er auf die Frage nach ihrer Herkunft zu beleuchten versucht. Zwar sind die Urspr?nge der Hunnen bis heute nicht abschlie?end gekl?rt, doch deutet vieles darauf hin, dass sie mit den Xiongnu verwandt sein k?nnten, einem Volk, das einst die chinesische Mauer bedrohte, folglich aus den Steppen Zentralasiens stammten und sich urspr?nglich in der N?he der heutigen Grenzregion von Kasachstan und der Mongolei aufhielten. Ihr pl?tzlicher Vorsto? nach Westen setzte die germanischen V?lker unter Druck und l?ste eine Kettenreaktion aus, die letztlich die V?lkerwanderung ausl?ste, die ihrerseits die geopolitische Landkarte der Sp?tantike nachhaltig ver?nderte und gro?e Umw?lzungen in Europa verursachte. Historische Quellen, vor allem r?mische und byzantinische Chroniken aus dem sp?ten 4. Jahrhundert n. Chr., berichten davon, dass die Hunnen um das Jahr 370 n. Chr. den Fluss Wolga ?berschritten und in das Gebiet der Alanen, ein ostiranisches Volk, das in den Steppen n?rdlich des Schwarzen Meeres lebte, einfielen. Nach ihrem Sieg ?ber die Alanen dr?ngten sie weiter westw?rts, wo sie auf die Goten trafen, die in den heutigen Gebieten der Ukraine und Rum?niens ans?ssig waren. Die Angriffe der Hunnen waren so verheerend, dass viele gotische St?mme Schutz im R?mischen Reich suchten, indem sie ?ber die Donau in das R?mische Reich flohen. Dies f?hrte allerdings zu erheblichen Spannungen zwischen den Goten und Rom, die in der ber?hmten Schlacht von Adrianopel im Jahr 378 n. Chr. gipfelte, in der der r?mische Kaiser Valens von den Goten besiegt und get?tet wurde. Als gro?e Z?sur kann hingegen der Einfall der Hunnen in das R?mische Reich im Jahr 395 n. Chr. angesehen werden, als unter Kaiser Theodosius I. ein B?rgerkrieg zwischen beiden Reichsteilen ausgebrochen war und hunnische Gruppen die Chance nutzten, um auf den Balkan und nach Illyrien vorzusto?en, w?hrend andere hunnische Gruppen ?ber die Kaukasusp?sse nach Kleinasien und Syrien einfielen. Als meisterhafte Reiter und Bogensch?tzen begannen die Hunnen allm?hlich ihre Macht zu konsolidieren und im fr?hen 5. Jahrhundert n. Chr. auf dem Gebiet des heutigen Ungarn schlie?lich ein eigenes Reich zu errichten. Von hier aus f?hrten sie immer wieder erfolgreiche Feldz?ge gegen das Ostr?mische und Westr?mische Reich sowie gegen verschiedene germanische St?mme. Doch erst unter Attila, dem ber?hmtesten Anf?hrer der Hunnen, erreichte ihr Reich seine gr??te Ausdehnung. Unter seiner F?hrung, die um das Jahr 343 n. Chr. ihren Anfang nahm, unternahmen die Hunnen einige verheerende Feldz?ge gegen das Ostr?mische Reich und verw?steten nicht nur gro?e Teile des Balkan, sondern erzwangen auch hohe Tributzahlungen. Attilas Feldzug gegen das Westr?mische Reich erreichte im Jahr 451 n. Chr. seinen H?hepunkt, als er mit einem gewaltigen Heer in Gallien einfiel. Seine Invasion wurde in der ber?hmten Schlacht auf den Katalaunischen Feldern allerdings gestoppt, in der eine Koalition aus R?mern, Westgoten und einigen germanischen V?lkern unter der F?hrung des r?mischen Feldherrn Flavius A?tius den Vormarsch der Hunnen aufhielt. Obwohl die Schlacht keinen klaren Sieger hervorbrachte, war es das erste Mal, dass Attila gestoppt wurde, was seinen Mythos als unbesiegbarer Heerf?hrer ersch?tterte. Ein Jahr sp?ter, im Jahr 452 n. Chr., wandte sich Attila gegen Italien und verw?stete St?dte wie Aquileia. Rom selbst blieb jedoch unangetastet, angeblich nach einer Verhandlung mit Papst Leo I., der ihn zum R?ckzug bewegt haben soll. Historiker diskutieren bis heute, ob es wirklich das diplomatische Geschick des Papstes war oder eher Hunger, Krankheiten oder milit?rische Schwierigkeiten, die Attila zum R?ckzug zwangen. Kurz darauf, im Jahr 453 n. Chr., starb Attila jedoch unerwartet in der Hochzeitsnacht mit einer jungen germanischen Frau namens Illdico. Sein pl?tzlicher Tod f?hrte zu einem raschen Zerfall des Hunnenreichs an der Donau, zumal seine S?hne nicht in der Lage waren, das von ihm geschaffene Staatengebilde zusammenzuhalten. Zudem erhoben sich viele der von den Hunnen unterworfenen V?lker, die den Hunnen in der Schlacht am Nedao im Jahr 454 n. Chr. eine entscheidende Niederlage zuf?gten. Damit endete zwar die Bedrohung der anfangs sehr gef?rchteten Reiterkrieger, doch ihre Auswirkungen auf die europ?ische Geschichte waren immens. Ihre Angriffe hatten das R?mische Reich, im Osten wie auch im Westen, erheblich geschw?cht und die V?lkerwanderung in eine neue Phase ?bergehen lassen, die schlie?lich zum Untergang des Westr?mischen Reiches im Jahr 476 n. Chr. f?hrte. Obwohl die Hunnen in der westlichen Geschichtsschreibung h?ufig als wilde Barbaren dargestellt wurden, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie ?ber ein hochentwickeltes Stammeswesen und politische Strukturen verf?gten. Ihre Anf?hrer waren in der Lage, Allianzen zu schmieden, w?hrend ihr Einfluss auf die Kriegsf?hrung in nachfolgenden Perioden enorm war. So beeinflusste die hunnische Reitkunst und Kampftaktik nicht nur andere nomadische Reiche, wie das der Awaren, sondern auch die Ungarn und die Mongolen unter Dschingis Khan. Mit der Ver?ffentlichung der Publikation ?Die Hunnen? ist im C.H.Beck Verlag wiederholt ein beeindruckendes Nachschlagewerk des renommierten Althistorikers Mischa Meier erschienen, mit dessen Hilfe sich interessierte Leser nicht nur eine Gesamtdarstellung ?ber das legend?re Reitervolk der Hunnen widmen k?nnen, sondern auch abseits des Themas einen Eindruck davon vermittelt bekommen, welche gravierenden Auswirkungen ihr pl?tzliches Erscheinen auf der Weltb?hne der Geschichte f?r den weiteren Geschichtsverlauf in Europa hatte.

Das Nibelungenlied hat den Hunnen einen festen Platz in unserem kulturellen Ged?chtnis gesichert. Doch auch jenseits aller Legenden der sp?tantiken ?berlieferung erweisen sich die Reiternormanden im 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. als bedeutender Machtfaktor der V?lkerwanderung, der ? wie die Vandalen ? zum Inbegriff eines beutegierigen und zerst?rerischen Volkes wurde. Schlie?lich gelang es ihnen nicht nur unter ihrem K?nig Attila ein eigenes Reich an der Donau zu errichten, sondern auch zu einer ernsten Gefahr f?r das R?mische Reich zu werden.

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Vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse wirft der renommierte Althistoriker Mischa Meier in seiner im C.H.Beck Verlag erschienenen Publikation ?Die Hunnen? einen Blick hinter die Legenden um das mysteri?se Reitervolk und entwirft dabei ein umfassendes Bild ?ber eine faszinierende Kultur, die ebenso schnell und pl?tzlich auf der Weltb?hne der Geschichte erschien, wie sie wieder verschwand. Gegliedert in 15 Kapitel widmet sich Mischa Meier in seinem 528 Seiten umfassenden Werk zun?chst der zeitgen?ssischen Wahrnehmung ?ber die Hunnen, bevor er auf die Frage nach ihrer Herkunft zu beleuchten versucht. Zwar sind die Urspr?nge der Hunnen bis heute nicht abschlie?end gekl?rt, doch deutet vieles darauf hin, dass sie mit den Xiongnu verwandt sein k?nnten, einem Volk, das einst die chinesische Mauer bedrohte, folglich aus den Steppen Zentralasiens stammten und sich urspr?nglich in der N?he der heutigen Grenzregion von Kasachstan und der Mongolei aufhielten. Ihr pl?tzlicher Vorsto? nach Westen setzte die germanischen V?lker unter Druck und l?ste eine Kettenreaktion aus, die letztlich die V?lkerwanderung ausl?ste, die ihrerseits die geopolitische Landkarte der Sp?tantike nachhaltig ver?nderte und gro?e Umw?lzungen in Europa verursachte. Historische Quellen, vor allem r?mische und byzantinische Chroniken aus dem sp?ten 4. Jahrhundert n. Chr., berichten davon, dass die Hunnen um das Jahr 370 n. Chr. den Fluss Wolga ?berschritten und in das Gebiet der Alanen, ein ostiranisches Volk, das in den Steppen n?rdlich des Schwarzen Meeres lebte, einfielen. Nach ihrem Sieg ?ber die Alanen dr?ngten sie weiter westw?rts, wo sie auf die Goten trafen, die in den heutigen Gebieten der Ukraine und Rum?niens ans?ssig waren. Die Angriffe der Hunnen waren so verheerend, dass viele gotische St?mme Schutz im R?mischen Reich suchten, indem sie ?ber die Donau in das R?mische Reich flohen. Dies f?hrte allerdings zu erheblichen Spannungen zwischen den Goten und Rom, die in der ber?hmten Schlacht von Adrianopel im Jahr 378 n. Chr. gipfelte, in der der r?mische Kaiser Valens von den Goten besiegt und get?tet wurde. Als gro?e Z?sur kann hingegen der Einfall der Hunnen in das R?mische Reich im Jahr 395 n. Chr. angesehen werden, als unter Kaiser Theodosius I. ein B?rgerkrieg zwischen beiden Reichsteilen ausgebrochen war und hunnische Gruppen die Chance nutzten, um auf den Balkan und nach Illyrien vorzusto?en, w?hrend andere hunnische Gruppen ?ber die Kaukasusp?sse nach Kleinasien und Syrien einfielen. Als meisterhafte Reiter und Bogensch?tzen begannen die Hunnen allm?hlich ihre Macht zu konsolidieren und im fr?hen 5. Jahrhundert n. Chr. auf dem Gebiet des heutigen Ungarn schlie?lich ein eigenes Reich zu errichten. Von hier aus f?hrten sie immer wieder erfolgreiche Feldz?ge gegen das Ostr?mische und Westr?mische Reich sowie gegen verschiedene germanische St?mme. Doch erst unter Attila, dem ber?hmtesten Anf?hrer der Hunnen, erreichte ihr Reich seine gr??te Ausdehnung. Unter seiner F?hrung, die um das Jahr 343 n. Chr. ihren Anfang nahm, unternahmen die Hunnen einige verheerende Feldz?ge gegen das Ostr?mische Reich und verw?steten nicht nur gro?e Teile des Balkan, sondern erzwangen auch hohe Tributzahlungen. Attilas Feldzug gegen das Westr?mische Reich erreichte im Jahr 451 n. Chr. seinen H?hepunkt, als er mit einem gewaltigen Heer in Gallien einfiel. Seine Invasion wurde in der ber?hmten Schlacht auf den Katalaunischen Feldern allerdings gestoppt, in der eine Koalition aus R?mern, Westgoten und einigen germanischen V?lkern unter der F?hrung des r?mischen Feldherrn Flavius A?tius den Vormarsch der Hunnen aufhielt. Obwohl die Schlacht keinen klaren Sieger hervorbrachte, war es das erste Mal, dass Attila gestoppt wurde, was seinen Mythos als unbesiegbarer Heerf?hrer ersch?tterte. Ein Jahr sp?ter, im Jahr 452 n. Chr., wandte sich Attila gegen Italien und verw?stete St?dte wie Aquileia. Rom selbst blieb jedoch unangetastet, angeblich nach einer Verhandlung mit Papst Leo I., der ihn zum R?ckzug bewegt haben soll. Historiker diskutieren bis heute, ob es wirklich das diplomatische Geschick des Papstes war oder eher Hunger, Krankheiten oder milit?rische Schwierigkeiten, die Attila zum R?ckzug zwangen. Kurz darauf, im Jahr 453 n. Chr., starb Attila jedoch unerwartet in der Hochzeitsnacht mit einer jungen germanischen Frau namens Illdico. Sein pl?tzlicher Tod f?hrte zu einem raschen Zerfall des Hunnenreichs an der Donau, zumal seine S?hne nicht in der Lage waren, das von ihm geschaffene Staatengebilde zusammenzuhalten. Zudem erhoben sich viele der von den Hunnen unterworfenen V?lker, die den Hunnen in der Schlacht am Nedao im Jahr 454 n. Chr. eine entscheidende Niederlage zuf?gten. Damit endete zwar die Bedrohung der anfangs sehr gef?rchteten Reiterkrieger, doch ihre Auswirkungen auf die europ?ische Geschichte waren immens. Ihre Angriffe hatten das R?mische Reich, im Osten wie auch im Westen, erheblich geschw?cht und die V?lkerwanderung in eine neue Phase ?bergehen lassen, die schlie?lich zum Untergang des Westr?mischen Reiches im Jahr 476 n. Chr. f?hrte.

Obwohl die Hunnen in der westlichen Geschichtsschreibung h?ufig als wilde Barbaren dargestellt wurden, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie ?ber ein hochentwickeltes Stammeswesen und politische Strukturen verf?gten. Ihre Anf?hrer waren in der Lage, Allianzen zu schmieden, w?hrend ihr Einfluss auf die Kriegsf?hrung in nachfolgenden Perioden enorm war. So beeinflusste die hunnische Reitkunst und Kampftaktik nicht nur andere nomadische Reiche, wie das der Awaren, sondern auch die Ungarn und die Mongolen unter Dschingis Khan. Mit der Ver?ffentlichung der Publikation ?Die Hunnen? ist im C.H.Beck Verlag wiederholt ein beeindruckendes Nachschlagewerk des renommierten Althistorikers Mischa Meier erschienen, mit dessen Hilfe sich interessierte Leser nicht nur eine Gesamtdarstellung ?ber das legend?re Reitervolk der Hunnen widmen k?nnen, sondern auch abseits des Themas einen Eindruck davon vermittelt bekommen, welche gravierenden Auswirkungen ihr pl?tzliches Erscheinen auf der Weltb?hne der Geschichte f?r den weiteren Geschichtsverlauf in Europa hatte.

geschrieben am 11.04.2025 | 971 Wörter | 5739 Zeichen

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