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Der Untergang von Númenor


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Rezension von

Adrian Witt

Der Untergang von NĂșmenor Obwohl seit dem Erscheinen der beiden Film-Trilogien „Der Herr der Ringe“ (2001, 2002 und 2003) und „Der Hobbit“ (2012, 2013 und 2014) durch den neuseelĂ€ndischen Star-Regisseur Peter Jackson schon einige Jahre zurĂŒckliegen, erfreut sich der literarische Nachlass des renommierten britischen Autoren J.R.R. Tolkien, der vielerorts auch als BegrĂŒnder der modernen Fantasy-Literatur angesehen wird, nach wie vor einer großen Beliebtheit. So sind allein in den letzten Jahren im Klett-Cotta Verlag neben zahlreichen und unterschiedlich ausgestalteten Ausgaben von „Der Hobbit“ (Erstveröffentlichung im Jahr 1937) und „Der Herr der Ringe“ (Erstveröffentlichung im Jahr 1954 / 1955) viele weitere Begleitwerke erschienen, die die von J.R.R. Tolkien geschaffene Welt um weitere Geschichten und ErzĂ€hlungen ergĂ€nzen oder sich im engeren bzw. weiteren Sinne mit dem Mittelerde-Universum befassen. Hierzu zĂ€hlen beispielsweise die Tolkien-Werke „Die Kinder HĂșrins“ (2012), „Beren und LĂșthien“ (2018), „Der Fall von Gondolin“ (2018), „Das Silmarillion“ (2020), „Nachrichten aus Mittelerde“ (2021) sowie „Natur und Wesen von Mittelerde“ (2021), wobei in Letzterem eine Vielzahl spĂ€ter und bisher unveröffentlichter Schriften des Autors einen erweiterten Einblick zu den natur-physikalischen HintergrĂŒnden des Mittelerde-Universums eröffnen. Im Zuge der im September 2022 erschienenen Fantasy-Realserie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ von der US-amerikanischen Filmproduktionsgesellschaft Amazon Studios, wurde der bereits umfangreiche literarische Korpus zuletzt um ein weiteres Werk ergĂ€nzt, das im englischsprachigen Original unter dem Titel „The Fall of NĂșmenor“ bei HarperCollins Publishers erschienen ist und im deutschsprachigen Raum unter dem Titel „Der Untergang von NĂșmenor“ ĂŒber den Klett-Cotta Verlag vertrieben wird. Herausgegeben vom Schriftsteller und Rundfunksprecher Brian Sibley und unter Mitwirkung des bekannten Illustratoren Alan Lee widmet sich das 432 Seiten umfassende jĂŒngste Werk ĂŒber das Mittelerde-Universum den Entwicklungen und Ereignisse wĂ€hrend des legendĂ€ren Zweiten Zeitalters der Zeitrechnung von Mittelerde in zusammenhĂ€ngender und chronologischer Form, wobei erstmals alle Geschichten und Schriften von J.R.R. Tolkien zu dieser Epoche in einem Band erfasst werden. Inhaltlich geht es dabei um nicht weniger, als der anhaltende Kampf zwischen Gut und Börse, die große VerfĂŒhrung durch die Ringe der Macht, die im Geheimen vom Maia Sauron geschmiedet wurden und vor allem um NĂșmenor, eine Insel aus lĂ€ngst vergangenen Tagen, die einst zwischen Mittelerde und dem Reich der göttlichen Valar lag. Diese wurde nach dem großen Krieg (Krieg des Zorns) gegen den dunklen Herrscher Morgoth, auch Melkor genannt, am Ende des Ersten Zeitalters von Mittelerde von den Valar den Edain, den ersten Menschen, die Beleriand besiedelten, als Dank fĂŒr ihre Tapferkeit im Kampf gegen das Börse ĂŒbergeben, die die Insel ihrerseits den Namen „NĂșmenor“ gaben und fortan eine gute Beziehung zu ihren einstigen WaffenbrĂŒdern, den Elben, pflegten. Allerdings unterlag die Schenkung der Insel dem Verbot der Valar, dass es den Bewohnern der Insel fĂŒr alle Zeit untersagt sei, nach Westen zu segeln, wo die Unsterblichen Lande, Aman, die Heimat der Elben, Valar und Maia lag. Doch unter dem Einfluss des finsteren Herrschers Sauron, der die Nachfolge seines Meisters Morgoth antrat, widersetzten sich die NĂșmenorer, die inzwischen auch ihre freundliche Beziehung zu den Elben beendet hatten, dem Verbot der Valar. So wurde König Ar-PharazĂŽn ein großes Herr und eine Armada aufgebaut, mit der er in den Westen segelte, um die Valar zu bekĂ€mpfen und die Unsterblichen Lande zu erobern. Im Jahr SA 3319 des Zweiten Zeitalters landete König Ar-PharazĂŽn mit seinem Heer auf Aman und marschierte auf die Stadt Tirion. ManwĂ«, das Oberhaupt der engelhaften Valar, rief unterdessen IlĂșvatar an, der schließlich die Welt zerbrach, in dessen Folge das Inselkönigreich NĂșmenor mit nahezu all seinen Bewohnern in den Fluten des Meeres unterging. Lediglich Elendil, der Sohn des AnfĂŒhrers der GlĂ€ubigen wĂ€hrend der Herrschaft von König Ar-PharazĂŽn, seine Söhne und seine AnhĂ€nger waren vor dem drohenden Unheil gewarnt worden, das ĂŒber NĂșmenor hereinbrechen sollte, weshalb sie noch vor dessen Untergang die Insel mit neun Schiffen in Richtung Mittelerde verlassen konnte. Dort grĂŒndeten die Überlebenden die Reiche Anor und Gondor, die in spĂ€teren Epochen von Mittelerde eine zentrale Rolle spielen sollten. Damit Ă€hnelt die wechselvolle Geschichte NĂșmenors, die J.R.R. Tolkien einst in einer Vielzahl von Schriften zu Papier brachte, nicht nur dem mythischen Inselreich Atlantis, das in der Antike existiert haben soll. Auch die Parallelen der Bewohner von NĂșmenor und Atlantis, die jeweils am Ende ihrer Geschichte von Hochmut bestimmt und beeinflusst gewesen sein sollen, ist erstaunlich – vor allem wenn man bedenkt, dass J.R.R. Tolkien von einem wiederkehrenden Alptraum geplagt gewesen sein soll, in welchem er eine riesige Welle sah, die alles verschlingt. Mit der Veröffentlichung von „Der Untergang von NĂșmenor“ ist im Klett-Cotta Verlag eine weitere beeindruckende ErgĂ€nzung des Fantasy-Epos von J.R.R. Tolkien erschienen, die nicht nur der gewohnt hervorragenden QualitĂ€t des Verlagshauses entspricht, sondern zudem auch eine ganze Reihe von Fragen beantwortet, die bisher offen geblieben sind. Dadurch lĂ€sst sich das Lebenswerk Tolkiens auf eine bisher ungeahnte Weise erschließen und ermöglicht zugleich seine Schöpfung von Mittelerde greifbarer werden zu lassen. Eine FĂ€higkeit, die vielen seiner Nachahmern verwehrt bleibt: Einer aus dem Nichts geschaffenen Welt mit der besonderen Magie des Leben zu erfĂŒllen.

Obwohl seit dem Erscheinen der beiden Film-Trilogien „Der Herr der Ringe“ (2001, 2002 und 2003) und „Der Hobbit“ (2012, 2013 und 2014) durch den neuseelĂ€ndischen Star-Regisseur Peter Jackson schon einige Jahre zurĂŒckliegen, erfreut sich der literarische Nachlass des renommierten britischen Autoren J.R.R. Tolkien, der vielerorts auch als BegrĂŒnder der modernen Fantasy-Literatur angesehen wird, nach wie vor einer großen Beliebtheit.

weitere Rezensionen von Adrian Witt


So sind allein in den letzten Jahren im Klett-Cotta Verlag neben zahlreichen und unterschiedlich ausgestalteten Ausgaben von „Der Hobbit“ (Erstveröffentlichung im Jahr 1937) und „Der Herr der Ringe“ (Erstveröffentlichung im Jahr 1954 / 1955) viele weitere Begleitwerke erschienen, die die von J.R.R. Tolkien geschaffene Welt um weitere Geschichten und ErzĂ€hlungen ergĂ€nzen oder sich im engeren bzw. weiteren Sinne mit dem Mittelerde-Universum befassen. Hierzu zĂ€hlen beispielsweise die Tolkien-Werke „Die Kinder HĂșrins“ (2012), „Beren und LĂșthien“ (2018), „Der Fall von Gondolin“ (2018), „Das Silmarillion“ (2020), „Nachrichten aus Mittelerde“ (2021) sowie „Natur und Wesen von Mittelerde“ (2021), wobei in Letzterem eine Vielzahl spĂ€ter und bisher unveröffentlichter Schriften des Autors einen erweiterten Einblick zu den natur-physikalischen HintergrĂŒnden des Mittelerde-Universums eröffnen.

Im Zuge der im September 2022 erschienenen Fantasy-Realserie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ von der US-amerikanischen Filmproduktionsgesellschaft Amazon Studios, wurde der bereits umfangreiche literarische Korpus zuletzt um ein weiteres Werk ergĂ€nzt, das im englischsprachigen Original unter dem Titel „The Fall of NĂșmenor“ bei HarperCollins Publishers erschienen ist und im deutschsprachigen Raum unter dem Titel „Der Untergang von NĂșmenor“ ĂŒber den Klett-Cotta Verlag vertrieben wird. Herausgegeben vom Schriftsteller und Rundfunksprecher Brian Sibley und unter Mitwirkung des bekannten Illustratoren Alan Lee widmet sich das 432 Seiten umfassende jĂŒngste Werk ĂŒber das Mittelerde-Universum den Entwicklungen und Ereignisse wĂ€hrend des legendĂ€ren Zweiten Zeitalters der Zeitrechnung von Mittelerde in zusammenhĂ€ngender und chronologischer Form, wobei erstmals alle Geschichten und Schriften von J.R.R. Tolkien zu dieser Epoche in einem Band erfasst werden. Inhaltlich geht es dabei um nicht weniger, als der anhaltende Kampf zwischen Gut und Börse, die große VerfĂŒhrung durch die Ringe der Macht, die im Geheimen vom Maia Sauron geschmiedet wurden und vor allem um NĂșmenor, eine Insel aus lĂ€ngst vergangenen Tagen, die einst zwischen Mittelerde und dem Reich der göttlichen Valar lag. Diese wurde nach dem großen Krieg (Krieg des Zorns) gegen den dunklen Herrscher Morgoth, auch Melkor genannt, am Ende des Ersten Zeitalters von Mittelerde von den Valar den Edain, den ersten Menschen, die Beleriand besiedelten, als Dank fĂŒr ihre Tapferkeit im Kampf gegen das Börse ĂŒbergeben, die die Insel ihrerseits den Namen „NĂșmenor“ gaben und fortan eine gute Beziehung zu ihren einstigen WaffenbrĂŒdern, den Elben, pflegten. Allerdings unterlag die Schenkung der Insel dem Verbot der Valar, dass es den Bewohnern der Insel fĂŒr alle Zeit untersagt sei, nach Westen zu segeln, wo die Unsterblichen Lande, Aman, die Heimat der Elben, Valar und Maia lag. Doch unter dem Einfluss des finsteren Herrschers Sauron, der die Nachfolge seines Meisters Morgoth antrat, widersetzten sich die NĂșmenorer, die inzwischen auch ihre freundliche Beziehung zu den Elben beendet hatten, dem Verbot der Valar. So wurde König Ar-PharazĂŽn ein großes Herr und eine Armada aufgebaut, mit der er in den Westen segelte, um die Valar zu bekĂ€mpfen und die Unsterblichen Lande zu erobern. Im Jahr SA 3319 des Zweiten Zeitalters landete König Ar-PharazĂŽn mit seinem Heer auf Aman und marschierte auf die Stadt Tirion. ManwĂ«, das Oberhaupt der engelhaften Valar, rief unterdessen IlĂșvatar an, der schließlich die Welt zerbrach, in dessen Folge das Inselkönigreich NĂșmenor mit nahezu all seinen Bewohnern in den Fluten des Meeres unterging. Lediglich Elendil, der Sohn des AnfĂŒhrers der GlĂ€ubigen wĂ€hrend der Herrschaft von König Ar-PharazĂŽn, seine Söhne und seine AnhĂ€nger waren vor dem drohenden Unheil gewarnt worden, das ĂŒber NĂșmenor hereinbrechen sollte, weshalb sie noch vor dessen Untergang die Insel mit neun Schiffen in Richtung Mittelerde verlassen konnte. Dort grĂŒndeten die Überlebenden die Reiche Anor und Gondor, die in spĂ€teren Epochen von Mittelerde eine zentrale Rolle spielen sollten.

Damit Ă€hnelt die wechselvolle Geschichte NĂșmenors, die J.R.R. Tolkien einst in einer Vielzahl von Schriften zu Papier brachte, nicht nur dem mythischen Inselreich Atlantis, das in der Antike existiert haben soll. Auch die Parallelen der Bewohner von NĂșmenor und Atlantis, die jeweils am Ende ihrer Geschichte von Hochmut bestimmt und beeinflusst gewesen sein sollen, ist erstaunlich – vor allem wenn man bedenkt, dass J.R.R. Tolkien von einem wiederkehrenden Alptraum geplagt gewesen sein soll, in welchem er eine riesige Welle sah, die alles verschlingt.

Mit der Veröffentlichung von „Der Untergang von NĂșmenor“ ist im Klett-Cotta Verlag eine weitere beeindruckende ErgĂ€nzung des Fantasy-Epos von J.R.R. Tolkien erschienen, die nicht nur der gewohnt hervorragenden QualitĂ€t des Verlagshauses entspricht, sondern zudem auch eine ganze Reihe von Fragen beantwortet, die bisher offen geblieben sind. Dadurch lĂ€sst sich das Lebenswerk Tolkiens auf eine bisher ungeahnte Weise erschließen und ermöglicht zugleich seine Schöpfung von Mittelerde greifbarer werden zu lassen. Eine FĂ€higkeit, die vielen seiner Nachahmern verwehrt bleibt: Einer aus dem Nichts geschaffenen Welt mit der besonderen Magie des Leben zu erfĂŒllen.

geschrieben am 08.01.2023 | 816 Wörter | 5039 Zeichen

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